Rezension

** Einfach nur schlecht... **

Ich bin die Nacht - Ethan Cross

Ich bin die Nacht
von Ethan Cross

Bewertet mit 2 Sternen

Meine Erwartungen an einem Thriller sind eigentlich recht hoch. Ich habe schon zahlreiche Bücher dieses Genres gelesen und kenne daher auch viele ähnliche Handlungsstränge. Ich liebe es, wenn ich neue Autoren entdecke, die mich mit ihren Storys fesseln und überraschen können. Diese Hoffnung hatte ich auch bei Ethan Cross, denn immerhin sah ich in der Buchhandlung mindestens zwei seiner Thriller, die durch die Gestaltung mein Aufsehen erregten.

 

Leider muss ich gleich vorweg nehmen, dass mich das Buch „Ich bin die Nacht“ nicht überzeugen konnte. Aber zunächst der Reihe nach.

 

Zu Beginn des Thrillers lernt man die Hauptfigur des Buches – Marcus Williams – kennen. Dieser lebt erst seit Kurzem in der Stadt und hat eine Verabredung mit der Tochter des Sherifs. Als das Paar von einer Gruppe Männern in die Enge getrieben wird, zeigt sich, dass Marcus eine bewegte Vergangenheit hat. Mit schnellen, gekonnten Aktionen setzt er einen Angreifer nach dem nächsten außer Gefecht und rettet nicht nur sich, sondern auch Maggie. Marcus war früher ein aufstrebender Detective und wurde aufgrund eines Vorfalls aus dem Dienst entlassen. In der neuen Stadt versucht er sich nun ein neues Leben aufzubauen.

 

Doch genau in dieser Stadt treibt ein Serienmörder sein Unwesen: Francis Ackerman junior. Dieser war als Kind eine Art Versuchskaninchen seines Vaters, der beweisen wollte, dass man aus einem normalen Kind einen Killer heranzüchten kann. Francis Ackerman junior hat nur eine Wahl, die schreckliche Stimme seines Vaters in seinem Kopf auszublenden: Er muss töten. Mit seinen Opfern spielt er grausame Spiele: Angefangen über „Verstecken“ bis hin zu „Russisches Roulette“. Wo er auftaucht, hinterlässt er Spuren, die keiner so schnell vergisst. Selbst wenn man es schafft zu überleben, ist das Leben nicht mehr so, wie es einmal war…

 

Wie es der Zufall so will, treffen Marcus und Ackerman junior aufeinander. Beiden wird schnell klar, dass nur einer von beiden überleben kann. Beide wissen um ihre Fähigkeiten, aber beide wissen auch, dass der andere nicht zu unterschätzen ist. Marcus will den Serienkiller unbedingt stoppen, während der Mörder ihn Marcus als Opfer eine Herausforderung sieht. Ein wortwörtlicher Kampf ums Überleben steht bevor…

 

Wie schon erwähnt, konnte mich „Ich bin die Nacht“ rein gar nicht überzeugen oder fesseln. Ich fand die Story leider von Anfang an durchweg „an den Haaren herbeigezogen“, was mich beim Lesen durchweg störte. Natürlich waren die Auftritte des Serienkillers aufregend und seine Taten wirkten auf mich grausam, aber gefesselt war ich dennoch kaum. Ethan Cross konnte mich mit dieser Story und seiner Schreibweise einfach nicht packen. „Ich bin die Nacht“ wirkte auf mich erzwungen, nicht ausgereift und – wie schon angesprochen – in keiner Weise glaubwürdig.

 

So wurde beim Lesen zum Beispiel nicht klar, in welchen Zeitabständen die Vorkommnisse im Buch geschehen. Zwar war der Thriller in Kapitel unterteilt, diese waren aber beispielsweise nicht mit Datums- oder Zeitangaben gekennzeichnet. Ich hatte als Leserin stets das Gefühl, als würde alles Beschriebene an etwa zwei Tagen geschehen, da keine eindeutigen Abgrenzungen erkennbar waren. Zum Ende hin wird klar, dass diese Story etwa binnen einer Woche spielen sollte. Auch hier denke ich, dass dies rein gar nicht glaubwürdig ist. Natürlich würde auf einen Täter ununterbrochen Jagd gemacht werden, aber die Anzahl der tödlichen Auftritte von Ackerman junior war für diesen Zeitraum meiner Meinung nach zu hoch. Mal ganz davon abgesehen, dass es so wirkte, bzw. so dargestellt wurde, als würde Marcus – der neu in diese Stadt gezogene Ex-Detective – ganz alleine Jagd auf einen brutalen Serienkiller machen.

 

Die Geschichte war meines Erachtens durchgehend fragwürdig, so dass ich leider keinen Spaß beim Lesen hatte. Mich hat die Tatsache der Ungereimtheiten und der meiner Meinung nach unglaubwürdigen Story während des Lesens nahezu „geärgert“, so dass ich froh war, als ich das Buch fertig gelesen hatte. Die plötzliche Wendung zum Ende hin machte das Ganze nicht besser. Im Gegenteil: Das Ende rundete meine Meinung noch einmal richtig ab, unterstrich die unglaubwürdige Story und sorgte dafür, dass ich mich dazu entschied, den zweiten Teil dieser Reihe definitiv nicht mehr zu lesen.