Einfach nur schön!
Bewertet mit 4.5 Sternen
„Einfach losfahren“ oder: Der nachdrücklichste Beweis, dass ein Buch nicht zwangsläufig literarisch sein muss, um begeistern zu können; Fabio Volo punktet mit Charme und philosophischem Geschick. In Italien nicht nur Bestsellerautor [alleine „Un posto nel mondo“, so der Originaltitel, verkaufte sich mehr als eine Million Mal], sondern allseits bekannter und beliebter Moderator sowie Schauspieler, debütiert Fabio Volo mit diesem Titel auf dem deutschen Buchmarkt.
Protagonist des Romans ist Michele, 35, der in der Eröffnungsszene in einem Krankenhaus vor dem Kreißsaal auf seine erste ‚vollführte‘ Vaterschaft wartet und dieses Ereignis zum Anlass nimmt, auf sein bisheriges Leben zurückzublicken.
Und egal, auf welchen Zeitraum sich dieser Rückblick auch bezieht, im Prinzip steht immer seine innige Freundschaft zu Federico im Zentrum dessen: Mit frühen Schultagen beginnend, wo sich beide kennen- und schätzen lernen, bis in die hohen Zwanziger, wo beide ihr Leben in vollen Zügen genießen, mitunter in den Tag hineinleben… kurz gesagt: Sie leben das ‚dolce vita‘.
Doch zumindest Federico beschäftigt sich zunehmend mit der Frage, ob das alles ist und sein kann, was er vom Leben zu erwarten hat. In Michele findet er keinen ernsthaft interessierten ‚Mitdenker‘, und kommt es schließlich, dass er einfach losfährt – und Michele staunt nicht schlecht…
Ein paar Jahre später kehrt er zwischenzeitlich zurück und wirkt aus tiefstem Herzen glücklich, was Michele -spätestens jetzt- dazu bringt, ebenfalls Fragen zu stellen. Da er selbst sie nicht beantworten kann und Federico es in dieser Form nicht will, fährt er schließlich auch los, lässt die traurigen Geschehnisse der jüngsten Vergangenheit zurück und sucht nach Antworten, dem Sinn, dem Glück… und sich selbst.
Wie eingangs bereits erwähnt: Ein charmantes und philosophisches Buch, das unwillkürlich das eigene Fernweh weckt und dessen Lektüre insgesamt wie ein kleiner Urlaub anmutet – einfach nur schön.