Rezension

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einfach schön zu lesen

Polarfieber - Kim Henry

Polarfieber
von Kim Henry

Bewertet mit 5 Sternen

Der Ex-Royal-Marines Hubschrauberpilot Silas Greve fliegt mittlerweile für Air Greeland und soll laut Auftrag der grönländischen Regierung die Geologin Kaya Motzfeldt in der Einöde abholen und nach Nuuk, in die Hauptstadt, bringen. Auf dem Weg dorthin stürzt der Hubschrauber ab und die beiden müssen sich durchs ewige Eis schlagen, um zu überleben. Sie lernen einander kennen und auch lieben, aber sie ahnen nicht, daß die Gefahr noch nicht vorüber ist.

Silas lernt Kaya direkt nach seiner Landung in Qaanaaq kennen, wo er sie abholen und von dort nach Nuuk bringen soll. Doch Kaya, die ihn nicht zu mögen scheint, wehrt sich dagegen. Nach Streitereien sie sich schließlich doch umstimmen und fliegt mit ihm. Nachdem der Hubschrauber abgestürzt ist und die beiden wie durch ein Wunder keine schweren Verletzungen davongetragen haben, müssen sie erstmal vor einem kalbenden Gletscher fliehen. Sie können noch einige Ausrüstungsgegenstände, ohne die sie verloren wären retten und machen sich dann auf den Weg durch das Eis um die rettende Zivilisation zu erreichen. Auf ihrem Weg rettet Silas Kaya mehrfach vor ihrer Sturheit, denn sie klappt vor Erschöpfung zusammen und er peppelt sie wieder auf. Auch hier streiten sie sich. Nach hartem Kampf durch das Eis erreichen die beiden eine einsame Jägerhütte. Kurz vor ihrem Ziel fällt Silas durch unglückliche Umstände in das eiskalte Wasser und Kaya gelingt es gerade noch mit Hilfe des fremden Jägers, Silas zu retten. Issitoq, der fremde Jäger, macht sich auf nach Nuussuaq, dem nächsten bewohnten Ort und läßt Silas und Kaya zurück, um Hilfe zu holen. Silas hat hohes Fieber und Kaya tut alles in ihrer Macht stehende um ihn zu retten.
Nachdem das Fieber überstanden ist, kommen sich die beiden näher, wenn auch durch die Kälte nur kurz. 
Dann naht die Rettung. Ein Hubschrauber holt die beiden ab und nach Untersuchungen im Krankenhaus finden sie endlich richtig zueinander. Trotz vieler innerer Zweifel scheinen beide begriffen zu haben, das sie jemand ganz besonderen gefunden haben. Auch als Kaya von ihrer Unfruchtbarkeit erzählt und meint, ihn abschrecken zu können, stehen sie zueinander.

Doch schon nach viel zu kurzer Zeit werden sie wieder getrennt, da Silas verhaftet wird. Kaya versucht aus der Ferne ihm zu helfen, doch er kapselt sich nach seiner Freilassung von ihr ab. Er meidet jeden Kontakt mit ihr, da er der Meinung ist, daß ein Mann mit seiner Vergangenheit nicht der richtige für Kaya ist. 

Ich kam sehr gut in das Buch und Geschichte rein. Am Anfang werden beide Charaktere kurz vorgestellt und ich fand sie sehr sympatisch. Man kann sich gut in beide hineinversetzen. Hier hilft auch die wechselnde Erzählweise. 
Die Streitereien und Kabbeleien zwischen Silas und Kaya haben mir sehr gut gefallen, sowas würzt eine Liebesgeschichte und ich lese es immer wieder gerne. Es wirkte in keinem Moment aufgesetzt und paßte einfach gut. Auch der beschützende Soldat, der Silas ist, paßte gut in die Geschichte. Es war schön und authentisch zu lesen, wie Silas und Kaya sich näher kamen und Gefühlte füreinander entwickeln.
Auch als sie sich auch körperlich näher kamen waren alle Szenen gut geschrieben. Es war nicht übertrieben aber wurde auch nicht unter den Teppich gekehrt. Es paßte. Und auch ihre Gespräche gaben wieder gute Einblicke in die Personen und ihre Beweggründe zu handeln, wie sie handeln.

Es gab einige Wendungen, mich denen in nicht gerechnet hatte. Doch genau das macht ein gutes Buch aus: nicht vorhersehbare Wendungen, die aber glaubhaft sind.

Auch das Ende, oder besser den Grund für alles, hatte ich so nicht erwartet. Aber ich fand es gut, daß es keine riesegroße Verschwörung war, sondern das die Liebesgeschcihte im Vordergrund stand. Kaya und Silas standen einer Bedrohung gegenüber, die genug Spannung in die Geschichte brachte, aber es hat nicht alles überlagert.

Meistens lese ich keine Liebesromane sondern Fantasy. Aber dieses Buch hat mich sehr positiv überrascht. Es war glaubhaft (was mir persönlich fast am wichtigsten ist), ausgefeilt, gut recherchiert und einfach schön zu lesen. Für mich war es eines dieser Bücher, die man nicht mehr aus der Hand legen kann, da man einfach wissen möchte, wie es weiter geht.