Rezension

einfach super

Tschick - Wolfgang Herrndorf

Tschick
von Wolfgang Herrndorf

Bewertet mit 4 Sternen

ein tolles Roadmovie in Buchform

Dieses Buch hat alles, was zu einem typischen „Roadmovie“ gehört, zwei Außenseiter mit einem geklauten, alten Auto unterwegs in die Walachei. Sie fahren durchs ostdeutsche Nirgendwo, durch flimmende Hitze, krachende Gewitter, strömenden Regen. Unterwegs treffen sie viele Leute, spannende, skurille, zum Teil gefährliche, zum Teil sehr freundliche oder undurchschaubare Charaktere. Aber wie Maik, der Protagonist lakonisch berichtet:“Die Welt ist schlecht und der Mensch ist auch schlecht. Trau keinem, geh nicht mit Fremden. Das hatten mir meine Eltern erzählt. Und das Fernsehen erzählt es auch. Und vielleicht stimmte das ja auch, und der Mensch war zu 99 Prozent schlecht. Aber das Seltsame war, dass Tschick und ich auf unserer Reise fast ausschließlich dem einen Prozent begegneten, das nicht schlecht war“. Die beiden Helden sind gerade mit der achten Klasse fertig und mitten in der Pubertät. Beide haben Probleme mit den Eltern, mit den Mitschülern, mit sich selbst. Von ihrem großen Abenteuer berichtet Maik in der Ich-form in einer direkten Sprache, mit viel Ironie und Situationskomik. Ich habe den Schreibstil geliebt und fand die Sprache dem Inhalt angemessen. Ein Buch, dass sich sehr flüssig liest. Ich mochte es nicht aus der Hand legen. Ein Buch, das ich Jugendlichen und Erwachsenen empfehle. Ich hoffe nur, wenn es mal Schullektüre wird, dass die Schüler es einfach lesen und genießen dürfen und nicht Satz für Satz auseinandernehmen müssen.