Rezension

Einfach toll und ergreifend geschrieben!

Crenshaw - Einmal schwarzer Kater - Katherine Applegate

Crenshaw - Einmal schwarzer Kater
von Katherine Applegate

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Crenshaw ist alles andere als ein gewöhnlicher Stubenkater. Nicht nur sein Name ist ungewöhnlich, nein, der treue Weggefährte liebt lila Geleebohnen, kann sprechen, ist riesig und vor allem ist er für alle unsichtbar – außer für Jackson. Doch sein Erscheinen kommt Jackson gerade absolut nicht recht, denn er hat derweil ganz andere Sorgen.

Seine Eltern sind in Not und so ist das Geld knapp. Cornflakes gehören zum täglich Brot und dies obwohl seine Mutter mehrere Teilzeitarbeiten gleichzeitig am Tag zu stemmen vermag und Flohmarktverkäufe ein kleines Taschengeld in die Haushaltskasse beisteuern.

Doch genau in dieser schweren Zeit ist ausgerechnet Crenshaw für Jackson der einzige Lichtblick in der düsteren Zeit. Er bringt ihn zu lachen, wenn es im eigentlich zum Weinen zu Mute ist und spendet ihm Mut, die einzig richtige Entscheidung zu treffen, welche so offensichtlich und doch befremdlich auf den Schultern von Jackson lastet.

Meine Meinung:

Jeder von uns hatte bestimmt in seiner Kindheit einen imaginären Freund, der in schweren Situationen einem das Ohr zu zuhören spendet, welches man gerade braucht oder einem zum Lachen brachte, wenn man den Tränen sehr nahe ist. Vielleicht war es für uns nicht so intensiv und ausgeprägt wie bei Jackson, doch genau deshalb fühlt man sich in der Geschichte sehr wohl, weil man sich ein Stückchen aufgehoben fühlt.

Das Thema um den imaginären Kater und Jackson ist herzzerreißend und sehr gefühlvoll erzählt. Es zeigt dem Leser wie schwer es ist in Armut, Angst und Hoffnungslosigkeit aufzuwachsen und trotzdem das Positive im Leben zu sehen und zu schätzen.

Vielleicht kann man sich selbst nicht vorstellen, wie es sich anfühlt an diesem Punkt im Leben angekommen zu sein, aber Katherine Applegate hat es so deutlich spürbar, ergreifend, schmerzlich und realistisch dargestellt, dass man nicht drum herum kommt mit dem Gedanken zu spielen:“Was wäre wenn und wie würde ich damit umgehen?“

Oft kämpfte ich mit den Tränen, da mir Jackson und seine kleine Schwester sehr berührten, und im nächsten Moment musste ich schmunzeln, da Crenshaw es im Nu schaffte aus der aussichtslosten Situation, dass positive herauszufischen und es einem so nahe zu bringen, dass man daran glauben möchte. Crenshaw ist zwar aus den Gefühlen und Wünschen von Jackson entsprungen und doch wirkt er so realistisch und wundervoll, dass man sich selbst solch einen Freund an seiner Seite wünscht.

Das Cover spricht für sich selbst. Es ist liebevoll gestaltet und hinterlässt einen kleinen Eindruck über die beiden tollen Protagonisten an deren Seite man durch die Handlung schreitet.

Fazit:

Eine wundervolle, ehrliche und sehr traurige Geschichte, die mich auf vielerlei Ebenen berührte und zum Nachdenken anregte.