Rezension

Einfach toller Herzschmerz ☺

Türkisgrüner Winter - Carina Bartsch

Türkisgrüner Winter
von Carina Bartsch

Sehr gefallen hat mir ein Spruch auf der Homepage der Autorin „Fill blank pages with words and make them alive“.

Nach sieben Jahren der ersten großen Liebe wieder gegenüberzustehen ist bestimmt schwer und ein komisches Gefühl. Wenn diese Liebe dann mit viel Herzschmerz verbunden war, hegt man auch keine freundschaftlichen Gefühle. Dazu kommt dann noch, dass man dieser Person ständig über den Weg laufen muss, weil sie der Bruder der besten Freundin ist und beide zusammen wohnen. Das ist zu viel für Emely. Sie kann sehr schwer damit umgehen und fühlt sich immer noch verletzt.

Elyas freut sich auf seine Schwester, die zu ihm nach Berlin und in seine Wohnung zieht. Leider hat die Freude einen bitteren Nachgeschmack. Die beste Freundin seiner Schwester wird er künftig leider öfter sehen müssen. Doch diese hat gar kein Interesse an ihm und geht in einer E – Mail – Freundschaft völlig auf. Elyas aber baggert ständig an Emely herum. Mit welchen Erwartungen? Was bezweckt er damit? Emely weist ihn immer wieder auf seinen Platz zurück und ist wenig beeindruckt. Mit ihrer wunderbaren Art, jemanden verbal so richtig in den Hintern zu treten schafft sie es, dass selbst Elyas manchmal verzweifelt. Beide haben einen gut gefestigten Halt in ihren Familien und einen stabilen Freundeskreis. Alles ist perfekt, wäre da nicht die alte Sache zwischen ihnen beiden. Damit es nicht zu weichgespült und eine zu perfekte Welt ist, hat die Autorin beiden Büchern ein kleines Drama verpasst. Passt und wirkt glaubwürdig.

Zu beiden Büchern wurde schon viel geschrieben und ich will sie nicht totschreiben. Sie gehören zusammen, Türkisgrüner Winter fängt an, wo Kirschroter Sommer aufhört. Die Geschichte um Elyas und Emely ist auf eine berauschende Art sehr gefühlvoll. Lange habe ich nicht so viele Emotionen in einem Buch gelesen. Wobei gelesen es in diesem Fall nicht trifft. Diese Bücher liest man nicht, man fühlt sie. Autorin Carina Bartsch gelingt es, dem Leser die Emotionen in einer Art und Weise zu vermitteln, das dieser wirklich spüren kann, was gerade in den Personen des Buches vorgeht. Ebenfalls im Buch verankert ein Suchtmacher. Man fängt an zu lesen und wenn man wieder auf  die Uhr schaut – am Ende des Buches – ist die Nacht fast herum. Ich habe sehr, sehr viel gelacht, manchmal fast geweint und mich wunderbar unterhalten. Ich ärgere mich, diese wundervollen Bücher schon so lange hier stehen gehabt zu haben, ohne sie zu lesen. Auch ärgert mich, sie schon gelesen zu haben und mir somit ein erneutes großes Seufzen zu nehmen. Ja das ist wirr, ich weiß ☺

Wie die Autorin auf ihrer Homepage und der Facebook Fanpage bekannt gab, wird es eher keinen dritten Teil der Geschichte um Emely und Elias geben. Sehr schade, aber ihre Gründe sind verständlich. Man kann nichts erzwingen. Dafür hat sie ihre Leser mit einer Kurzgeschichte zu Elyas und Emely beglückt.

Den Spruch ihrer Homepage hat sie perfekt umgesetzt, würde ich sagen.

Erschienen bei Rowohlt.