Rezension

Einfach wunderbar

Ein Mann namens Ove - Fredrik Backman

Ein Mann namens Ove
von Fredrik Backman

Bewertet mit 5 Sternen

Kennst du Ove? Ove ist noch keine 60 Jahre alt, von seinem Chef bereits in den Vorruhestand geschickt worden, gradlinig, ehrlich, besserwisserisch und der selbsternannte Aufpasser in seinem Viertel. Er überwacht die Mülltrennung seiner Nachbarn, notiert sich Kennzeichen der geparkten Autos und grummelt gerne vor sich her. Wortkarg vertritt er altmodische Ansichten und macht seinen Mitbürgern das Leben schwer. So einen Nachbarn wünscht sich niemand, haben aber doch viele.

Jedoch war Ove nicht immer so, erst seit dem Tod seiner großen Liebe Sonja, mutierte er zu diesem skurrilen Mann, der scheinbar keine Freude mehr am Leben hat. Seine neuen Nachbarn reißen ihn aus der Letargie und durchkreuzen seinen schönen Plan, seinem Leben auszuhauchen. Und schon schließt nicht nur der Leser Ove ins Herz, sondern auch andere Menschen des Wohnblocks.

Frederik Backman gelingt in seinem Debütroman der Spagat zwischen leichter Unterhaltung verbunden mit einem speziellen Humor und ernsten Untertönen, um den Sinn des Lebens. Sehr häufig erhält der Leser einen Einblick in Oves Gedanken und ganz nebenbei wächst einem dieser urige Brummbär ans Herz und man versteht sein Handeln immer mehr. Regelmäßig wird in Oves Leben zurückgeblickt, sodass man meint, Ove schon sein Leben lang zu kennen und ja auch irgendwie zu mögen.

Wunderbar leicht erzählt der Autor aus Oves Kindheit und Jugend, von Oves Gedankengängen und von den aktuellen Ereignissen, die nicht nur Ove überrollen.

Beim Lesen dieser berührenden Geschichte über die große Liebe, Trauer und Freundschaft verliebte ich mich Schritt für Schritt in Ove. Und nicht nur ich liebe Ove, sondern mit mir viele Menschen in Schweden, wo sogar eine Verfilmung angedacht ist. Für alle, die mal wieder ein wunderbares Buch lesen wollen, sei die Nummer 1 aus Schweden wärmestens empfohlen!