Rezension

... einfach wunderbar ...

Der Winter der schwarzen Rosen
von Nina Blazon

Bewertet mit 5 Sternen

Der Winter der schwarzen Rosen

Nina Blazon las schon als Jugendliche mit Begeisterung Fantasy-Literatur. Selbst zu schreiben begann sie während dem Studium. Ihr erster Jugendroman wurde mit dem Wolfgang-Hohlbein-Preis und dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Die erfolgreiche Kinder- und Jugendbuchautorin lebt in Stuttgart. Quelle

Website der Autorin

Erster Satz:
„Meine Schwester Tajann war schon immer ein Kind der Feen.“

Klappentext:
Ein Epos über Magie, Verrat und Liebe

In einer Festung, geschützt durch dunkle Magie, suchen die Zwillingsschwestern Tajann und Lili Zuflucht vor ihren Verfolgern. Die eine Schwester versteckt sich hier mit dem Junglord Janeik, um ihre verbotene, aber leidenschaftliche Liebe leben zu können. Die andere ist auf der Flucht vor der zerstörerischen Liebe eines Gestaltwandlers. Doch mit den dunklen Mächten spielt man nicht. Das beginnen auch Tajann und Lili bald zu ahnen. Denn etwas lauert in den Mauern, etwas Unberechenbares, etwas Böses ...

Cover:
Das Cover ist wunderschön gestaltet und hat sofort meine Neugier geweckt. Es ist sehr hochwertig verarbeitet und hat Glanz- und Glitzereffekte. Die Farben sind sehr passend zum Thema der Hirsche und Rosen gewählt. In schwarz, wie es schon in Titel erwähnt wird und wie es auch im Buch vorkommt. Ich muss sagen, dass dieses Cover sich sehr von „Faunblut“ und „Ascheherz“ abhebt, obwohl es mit in die Reihe gehört. Dennoch gefällt es mir ausgesprochen gut!

Leseprobe

Meinung:
An dieser Stelle meinen herzlichsten Dank an cbt für das Rezensionsexemplar.

Als großer Nina Blazon Fan habe ich schon lange auf ein neues Werk von ihr hingefiebert. Auch dieses Buch spielt wieder in der Welt von „Faunblut“ und wir tauchen ein in einen gänzlich neuen Zweig davon. Wieder einmal wurde ich nicht enttäuscht!

Die Geschichte erfahren wir diesmal abwechselnd aus Sicht der beiden Zwillingsschwestern Tajann und Liljann VanTorra, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Tajann, die der verstorbenen Mutter sehr ähnlich sieht, wird von zauberhaften Wilen begleitet und beschützt, die sie allerdings nicht wahrnimmt. Ihr ist großes bestimmt und umso mehr sehnt sie sich danach, endlich hinaus in die Freiheit zu stürmen. Doch sie ist eine Zweitgeborene und kann nicht eher ihr Vaterhaus verlassen, bis Liljann den ihr vorherbestimmten Weg geht. Doch diese fürchtet sich davor und so trifft Tajann eine schwerwiegende Entscheidung und verrät dabei jene, die ihr am Herzen liegen …
Tajann ist eine sehr selbstbewusste junge Frau, die weiß was sie will und das auch durchsetzt. Sie ist sehr klug, hat ein großes Herz und ist sehr leidenschaftlich. Von den beiden Schwestern mochte ich sie etwas weniger, aber je weiter das Buch voranschritt, umso mehr wuchs sie mir ans Herz. Vor allem ihre Standhaftigkeit und Ehrlichkeit haben mich sehr überzeugt. Sie trifft schwerwiegende Entscheidungen und blickt dabei stets in die Zukunft. Sie ist dazu bestimmt, eine der ganz großen zu werden und stellt sich mutig jeder Herausforderung.
Liljann ist das genaue Gegenteil ihrer Schwester. Sie ist die Erstgeborene und sollte nach der alten Tradition mutig voranschreiten in die ihr bestimmte Zukunft. Doch sie fürchtet sich, denn Liljann sieht mehr als gewöhnliche Menschen. Sie beherrscht einen Schwellenzauber, den sie vor anderen verbirgt und erkennt Magie. In ihrem Land wird Magie aufs härteste verfolgt und so flieht sie stets in die Schatten und ist bemüht, nicht aufzufallen. Als sie aufgrund einer List verheiratet wird und mit ihrem Mann in eine ungewisse Zukunft aufbricht, ist sie ganz auf sich alleine gestellt. Ich mochte gerade ihre zurückhaltende Art sehr. Sie handelt bedacht, klug und je länger sie unterwegs ist, umso mehr wächst sie über sich hinaus. Sie stellt sich ihrer größten Furcht, wagt es, sich zu verlieben und setzt alles daran, diese Liebe zu behalten.
Aber auch die übrigen Charaktere, wie z.B. der düstere und geheimnisvolle Volok, dessen Beweggründe sich erst spät erschließen und mich überraschen, Janeik, der heißblütige Junglord, der nicht so mutig ist, wie er vorgibt zu sein oder Nameen, der so voller Sehnsucht und Einsamkeit ist, sind alle so liebevoll und einzigartig gestaltet worden. Alle sind tiefgründig, vielschichtig und facettenreich, sodass die Spannung bis zum Ende erhalten bleibt. Kein Charakter ist nur gut oder nur böse. Wirklich jeder macht eine Entwicklung durch, macht unschöne und schöne Erfahrungen und erfährt eine lange gehütete Wahrheit.

In diesem Buch tauchen wir in eine Welt aus alten Traditionen ein und erkunden wieder einen ganz neuen Abschnitt der Welt, die wir bereits aus „Faunblut“, „Ascheherz“  und  „Der dunkle Kuss der Sterne“ kennen.

„Diese Geschichte ist so etwas wie ein Abschluss der drei Romane, "Faunblut", "Ascheherz" und "Der dunkle Kuss der Sterne". "Der Winter der schwarzen Rosen" schließt nun den Kreis um die Wesen und Städte in der Faunblut-Welt. Muss man also die ersten drei Romane kennen, um den "Winter" zu verstehen? Nein, das muss nicht sein! Wie die anderen Bücher, kann man auch dieses hier als für sich stehenden Einzelband lesen. Aber natürlich hat es sicher einen ganz besonderen Reiz, wenn man die anderen Bände kennt und die Mosaiksteine sich hier auch in den Details zu einem großen Ganzen zusammenfügen. Es treten Figuren auf, die man aus "Ascheherz" und "Faunblut" kennt.“ Quelle 

Was Nina Blazon noch über ihr neustes Werk zu berichten hat, könnt ihr HIER nachlesen. 

Dieser neue Abschnitt der Welt hat mich wieder voll und ganz verzaubert. Nina Blazon schafft es immer wieder aufs Neue, andere Mythen, Fabeln und phantastische Elemente einzubauen, die wie selbstverständlich in diese Welt gehören. Ich weiß nicht, was mich mehr überzeugt hat. Der Schwellenzauber von Liljann, die Menschtiere, das Geheimnis um Nameen, das ich einfach großartig fand, oder die vielen alten Bekannten, die man bereits aus den ersten drei Bänden kannte, wie z.B. die Zorya, eine Meeresprinzessin aus der Stadt am Wilafluss, die geheimnisvolle Stadt Gahn oder der Palast von Prinzessin Meda, deren Geschichte ich im vorigen Buch schon so sehr mochte. Eine Geschichte hinter denen Freundschaft, Familie, Liebe Verrat und Krieg steht. So viele Geheimnisse, Facetten und Charaktere und dennoch verliert Nina Blazon nicht den Überblick. Elegant schafft sie es, den Leser zusammen mit den unterschiedlichen Zwillingen Tajann und Liljann zum Ende ihrer Reise zu bringen, alle Fragen zu beantworten und eine logische Verbindung zu allen Elementen, Personen und Geheimnissen herzustellen.

Auch die Liebe kommt nicht zu kurz und wird in vielen verschiedenen Formen beschrieben. Tajann liebt sehr leidenschaftlich, groß und vollkommen. Sie entbrennt für den Junglord Janeik und ihre Liebe darf nicht sein. Dennoch tun die beiden alles dafür, um zusammen sein zu können und gehen dafür bis zum äußersten. Jedenfalls würde Tajann so weit gehen …
Liljann dagegen weiß nicht was Liebe ist. Ihre Schwester redet ihr ein, in Volok, den geheimnisvollen Söldner, verliebt zu sein. Aber erst nachdem sie auf den schweigsamen Nameen trifft, erkennt sie, was wirkliche Liebe ist. Auch sie liebt sehr leidenschaftlich, wenn auch anders als ihre Schwester. Für ihre Liebe geht sie sogar über das eigene Leben hinaus und opfert alles.
Die beiden Liebesgeschichten sind sehr emotional, mitreißend und lassen einen die ganze Zeit über bangen, hoffen und das Herz höher schlagen. Ganz wunderbar.
Aber auch die Liebe unter Schwestern und in diesem Fall von Zwillingsschwestern kommt nicht zu kurz und nimmt genau den richtigen Raum ein. Die Beziehung der beiden Schwestern ist nicht so harmonisch, wie sie sein könnte und erst ganz zum Ende erkennen die beiden, wer sie wirklich sind und akzeptieren den anderen, so wie er ist. Eine wunderschön erzählte Geschichte über die Liebe von Schwestern.

Den Schreibstil von Nina Blazon kann ich nur als einzigartig, wunderschön und Wort gewandt beschreiben. Sie versteht es wie keine andere, mit Worten, Namen und Erzählungen zu verzaubern. Bildgewaltig lässt sie die Welt vor dem inneren Auge entstehen und man möchte nur eines, diese Welt erkunden. Jedes Mal aufs Neue schafft es Nina Blazon mich voll und ganz zu verzaubern, mich zum Stauen und zum dahin schmelzen zu bringen und eine Welt zu erschaffen, aus der ich gar nicht mehr auftauchen möchte.

„Der Winter der schwarzen Rosen“ war für mich eine wunderschöne und traurige Geschichte um zwei Zwillingsschwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten und deren Schicksale großes bereithalten. Es ist eine Geschichte voller Magie, Liebe und Verrat, Kampf und Zukunft.  Ich kann dieses wundervolle Buch wirklich nur jedem empfehlen, der in eine magische Welt mit grandiosen Charakteren, Geschichten und Legenden eintauchen will. Nina Blazon überzeugt einfach immer und ich hoffe sehr, dass wir noch viel von ihr werden lesen dürfen. Los, erlebt die Geschichte von Tajann und Liljann und findet eure große Liebe.

Lg
Levenya
http://levenyasbuchzeit.blogspot.de/

Vielen DANK für ein Rezensionsexemplar!
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