Rezension

einfache Sprache, nette victorian mystery novel

The Woman in White - Wilkie Collins

The Woman in White
von Wilkie Collins

Bewertet mit 4 Sternen

Vorweg: Ich habe nicht verlinkte Cornelsen-Ausgabe, sondern die Penguin/Longman-Ausgabe gelesen. In beiden Fällen wird es sich aber um eine Nacherzählung der Geschichte handeln (in der Penguin-Ausgabe: durch Anne Collins). Die Nacherzählung kürzt den Text auf ca. 15% der Seiten der originalen Publikation und ist sprachlich vergleichsweise einfach gehalten, obwohl die Ausgabe als "advanced" gekennzeichert ist - was sich aber wohl primär auf die Textlänge bezieht.

Trotz der Kürzung hatte ich beim Lesen nicht den Eindruck, dass mir Elemente der Geschichte fehlen würden. Im Vergleich zum Inhaltsverzeichnis einer vollständigen Ausgabe fällt aber auf, dass dort sehr viel mehr Personen in die Aufklärung um die Geschehnisse rund um Sir Percival Glyde involviert sind als in der gekürzten Version. Dennoch behält die gekürzte Version die Textstruktur bei, in der die Geschehnisse, teilweise überlappend, aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden.

Aus der Einführung zum Text: "From the moment that Walter Hartright, a young art teacher, meets the mysterious Woman in White on a lonely road, his future and that of Laura, the woman he falls in love with, are linked to the strange woman for ever. Can Walter discover the terrible secret which the Woman in White knows about Laura's cruel husband, Sir Percival Glyde? Can he put right the wrongs done to Laura and her sister Marian by Sir Percival and his attractive but dangerous friend, Count Fosco? And is he too late to help the Woman in White herself?"

Alles in allem aus meiner Sicht eine klassische victorianische Geschichte ("mystery novel"), die fest in der damaligen Zeit (1850) verankert ist. Die Geschichte ist spannend entwickelt, bietet Überraschungen und interessante Charaktäre, da ist es kein Wunder, dass sie damals (zuerst als Fortsetzungsgeschichte in einer Zeitung ab 1859 veröffentlicht) so ein großer Erfolg war. Für heutige Leser erwartet der originale Text aber reichlich Durchhaltevermögen - mir reicht dann doch die gerkürzte Version.