Rezension

Einfühlsam, bewegend und absolut mitreißend!

Irgendwas von dir - Gayle Forman

Irgendwas von dir
von Gayle Forman

Bewertet mit 5 Sternen

Von Gayle Forman hatte ich bisher noch kein Buch gelesen. Ich habe bereits mit einigen ihrer Bücher geliebäugelt, habe sie dann aber doch erst einmal auf meiner Wunschliste gelassen. Bei „Irgendwas von dir“ jedoch konnten mich sowohl das hübsche Cover als auch der sehr vielversprechend klingende Klappentext auf Anhieb überzeugen. Auf dieses Buch war ich schon richtig gespannt und sobald es bei mir eintraf, habe ich ganz erwartungsvoll mit dem Lesen begonnen.

 

Cody und Meg sind die allerbesten Freundinnen. Sie gelten in ihrer Heimatstadt als die Unzertrennlichen und erzählen sich alles voneinander. Zumindest dachte Cody immer, dass sie alles von Meg wüsste und sie in und auswendig kennen würde. Doch dann wird Meg eines Tages Tod in einem Motelzimmer aufgefunden. Gestorben an Gift, welches sie eingenommen hat, um zu sterben. Cody ist geschockt. Wieso hat ihre beste Freundin sich umgebracht? Was hat sie dazu gebracht, so etwas Furchtbares zu tun? Und wieso hat sie, Cody, nichts geahnt? Als Megs Eltern Cody darum bitten, nach Tacoma an Megs College zu fahren, um dort deren Sachen zusammenzupacken und nach Hause zu schicken, merkt Cody, als sie dort angekommen ist, wie viel ihre beste Freundin ihr nicht erzählt hat. Cody wusste so gut wie nichts über Megs neues Studentenleben. Megs Mitbewohner oder Ben, der Gitarrist in einer Band ist und mit dem Meg etwas laufen hatte. Von alldem wusste Cody nichts. Was gab es wohl noch, was Meg ihr verschwiegen hat? Cody beginnt nachzuforschen. Warum hat ihre beste Freundin sich umgebracht? Auf Megs Computer stößt Cody auf eine verschlüsselte Datei, die sie erst nicht öffnen kann. Mit der Hilfe des Nerds Harry gelingt es ihr schließlich doch und Cody stößt auf Dinge, mit denen sie niemals gerechnet hätte…

 

Dies war also mein erstes Buch von Gayle Forman und es wird ganz bestimmt nicht mein letztes gewesen sein. Mich konnte „Irgendwas von dir“ von den ersten Seiten an in seinen Bann ziehen und mich das Buch im Rekordtempo verschlingen lassen.

 

Die Handlung beginnt ohne große Einleitung. Wir erfahren durch eine Email von Meg von deren Selbstmord. In dieser Mail, welche ein Abschiedsbrief ist, erklärt Meg, dass es nicht anders ging, sie ihren Schmerz nicht länger ertragen konnte und das niemand, nicht Cody und nicht ihre Eltern, Schuld an dem Ganzen tragen.

 

Wie man sich denken kann, ist der Selbstmord ihrer besten Freundin ein großer Schock für Cody. Bisher dachte sie, dass sie alles von Meg wüsste und dass diese ihr auch immer alles anvertraut hätte. Machen das beste Freundinnen nicht eigentlich? Nun aber musste Cody auf eine so furchtbare Weise feststellen, dass es da doch so einiges gab, was Meg ihr verschwiegen hat.

 

Wir erfahren alles aus der Sicht von Cody in der Ich-Perspektive. Mir war Cody auf Anhieb sympathisch. Sie hat eine etwas ruppige und sarkastische Art, welche mich aber nicht daran gehindert hat, sie zu mögen und mit ihr mitzufühlen. Ihre Gefühle und Gedanken werden von der Autorin sehr authentisch und gut nachvollziehbar beschrieben, sodass ich mich ohne Probleme in Cody hineinversetzen konnte.

 

Mit ihr zusammen begeben wir uns auf die Suche nach Antworten. Wieso hat Meg sich umgebracht? Was hat Meg Cody alles verschwiegen? Was befindet sich in der verschlüsselten Datei auf ihrem Computer? Ist sie, Cody, vielleicht doch mit Schuld an Megs Selbstmord?

 

„Irgendwas von dir“ war etwas anders als erwartet, aber keinesfalls schlecht anders, ganz im Gegenteil. Für mich hat sich das Buch als viel spannender als gedacht herausstellt, sodass ich durchweg am Mitfiebern war und das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Wie Cody wollte auch ich Antworten auf die vielen Fragen erhalten. Ich fand es daher richtig aufregend mitzuverfolgen, wie Cody auf immer mehr unerwartete Dinge stößt und ein ganz neues Bild von ihrer Freundin Meg erhält. Besonders spannend wurde das Buch für mich, als es Cody mit der Hilfe des Nerds Harry gelingt, die verschlüsselte Datei auf Megs Rechner zu öffnen.

 

Gayle Forman ist in meinen Augen ein ganz wundervoller Roman gelungen, der auf eine sehr emotionale und einfühlsame Weise das ernste Thema Suizid behandelt. Meiner Meinung nach ist dies ein sehr wichtiges Thema, welches gerade in Jugendbüchern verstärkt behandelt werden sollte. „Irgendwas von dir“ verdeutlicht absolut realistisch, wie sehr die Hinterbliebenen von Selbstmordopfern zu leiden haben und wie schwer es ihnen oft fällt, mit diesem schlimmen Verlust klarzukommen.

Cody versucht ihren Schmerz damit zu verarbeiten, indem sie auf die Suche nach Antworten geht, um verstehen zu können, was ihre beste Freundin dazu gebracht hat, sich das Leben zu nehmen.

Das Thema des Buches ist wahrlich keine leichte Kost, dennoch habe ich die Atmosphäre als nicht zu bedrückend und ernst empfunden. So gab es auch Szenen zum Schmunzeln. Zudem hat die Autorin auch eine kleine Liebesgeschichte mit eingebaut, sodass es stellenweise auch ein wenig romantisch wird.

 

Das Augenmerk der Geschichte liegt jedoch auf Cody und ihrer Verarbeitung von Megs Selbstmord. Durch den sehr flüssigen und modernen Schreibstil, welcher sich richtig angenehm lesen lässt, gelingt es einem wunderbar, sich auf die Handlung einzulassen.

„Irgendwas von dir“ ist ein Jugendroman, ist in meinen Augen aber auch absolut lesenswert für Erwachsene. Mich konnte mein erstes Werk von Gayle Forman hellauf begeistern und ich bin schon sehr gespannt auf die weiteren Bücher der Autorin.

 

Fazit: Einfühlsam, bewegend und absolut mitreißend! Mich konnte die Handlung von „Irgendwas von dir“ von den ersten Seiten an fesseln, sodass ich das Buch richtig verschlungen habe. Ich bin hier von allem hellauf begeistert: Die Charaktere, die Atmosphäre, der Schreibstil, die Umsetzung der Idee – auch das Cover ist wunderbar gelungen, sodass ich an dem Buch wirklich überhaupt nichts zu bemängeln habe. Wenn ihr gerne spannende, emotionale und unterhaltsame Bücher lest, die ein ernstes Thema gekonnt leicht verdaulich behandeln, dann kann ich euch diesen Roman sehr ans Herz legen. Mir hat „Irgendwas von dir“ herrliche Lesestunden beschert und es erhält von mir eine absolute Leseempfehlung sowie volle 5 von 5 Sternen!