Rezension

Einfühlsame Fortsetzung des Klassikers

Der kleine Prinz - Andreas Wassner

Der kleine Prinz
von Andreas Wassner

Bewertet mit 5 Sternen

Generationen von Lesern haben das wundervolle Buch „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry mit seinen so kindlich erscheinenden und dennoch zu Herzen gehenden und nachdenklich machenden Erkenntnissen gelesen und geliebt. Einige mögen sich bestimmt gefragt haben : was wäre, wenn der kleine Prinz erwachsen wird? Sieht er die Welt dann mit anderen Augen? Stellt er andere Fragen?

Das mag sich auch der Autor Andreas Wassner gefragt haben und hat dann diese einfühlsame, beeindruckende, zu Herzen gehende „Fortsetzung“ geschrieben.

Nach vielen Jahren trifft der inzwischen nicht mehr kleine, sondern jugendliche Prinz auf seinen alten Freund, den Piloten, an dem die Jahre weniger spurlos vorübergegangen sind. Und so setzen sich der gealterte Pilot und der fast erwachsene „kleine“ Prinz auf den Asteroiden und betrachten die Welt. Sie diskutieren über die vielen Fragen, die der Prinz stellt, besonders darüber, warum aus den wunderbaren Kindern oft so seltsame große Leute werden und treffen oft auf den ersten Blick verblüffende Erkenntnisse, die dann aber doch nachdenklich stimmen. Wieder gibt es mit dem Prinzen eine ganz andere Sichtweise auf die Welt zu entdecken und vieles Gewohnte zu hinterfragen. Alte Bekannte wie der Fuchs und die Rose werden in die Gespräche eingeflochten, so dass der Bezug zum Ursprungsbuch stets klar erkennbar bleibt. Dem Autor gelingt es, auch mit dem jugendlichen Prinzen den Charakter des Originals weiterzuführen, auch hier bleibt der Leser nachdenklich und irgendwie gerührt zurück.

Auch die Optik des Buches ist dem neuen Alter des Prinzen angepasst, die wunderschönen farbigen Zeichnungen , die den Text ergänzen,sind nicht mehr kindlich - naiv sondern wirken jugendlich, erinnern im Stil ganz leicht an Graphic Novels.

Ein innerlich wie äußerlich gelungenes Buch, dass ich jedem, der den kleinen Prinz liebte , nur ans Herz legen kann.