Rezension

Einfühlsames Buch über Vergangenheitsbewältigung – sehr schön zu lesen

Wer ist Mr Satoshi? - Jonathan Lee

Wer ist Mr Satoshi?
von Jonathan Lee

Bewertet mit 5 Sternen

Robert Fossick genannt Foss ist Anfang 40, professioneller Top-Fotograf und leidet seit dem Unfalltod seiner Frau Chloe unter extremen Panikattacken. Benebelt von vielen Tabletten muss er zusehen, wie seine Mutter Alice beim Unkrautjäten auf der Terrasse ihres Heimes stürzt und stirbt. Nach der Trauerfeier spricht ihn Freddie, eine langjährige Freundin seiner Mutter an. Es geht um ein kleines Päckchen, dass unbedingt Mr. Satoshi übergeben werden soll. Mr. Satoshi ist der Spitzname von Reggie, der Jugendliebe von Alice. Er bekam diesen Namen 1946 während seines Aufenthaltes in Tokyo. Reggie half damals seinem Onkel, der dort als Anthropologe die japanische Lebensweise für die Alliierten erforschen sollte. Der Druck, das Vermächtnis seiner Mutter zu erfüllen, ist für Foss groß, dazu kommt die Forderung seines Managers, endlich wieder brauchbare Fotos zu liefern. Also fliegt Foss nach Tokyo. Er ist mir der Großstadtatmosphäre und den vielen Menschen zunächst völlig überfordert. Zufällig trifft er auf die japanische Studentin Chiyoko und gemeinsam begibt sich dieses ungleiche Paar auf die Suche nach Mr. Satoshi.

Dieses Buch handelt von Vergangenheitsbewältigung, verlorener Liebe und unvorhersehbaren Ereignissen. Alle Charaktere sind liebevoll beschrieben und obwohl  jeder seine eigene Leidensgeschichte hat ist es ein eher lebensfroher Roman.

Die Schreibweise des Buches ist ungewöhnlich, manche Passagen werden mit sehr eigenen Worten ausgedrückt. Für mich war es ein guter, flüssig zu lesender Roman mit vielen interessanten Aspekten.

Auch das Cover hat mir sehr gut gefallen, die japanische Flagge mit ihrem weißen Hintergrund und dem roten Punkt wurde hier intelligent verarbeitet. Ein Cover, das wirklich schön zum Roman passt.