Rezension

Eintagsfliege oder Albatros

Wie man die Zeit anhält
von Matt Haig

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Tom Hazard lebt mal hier und mal dort, arbeitet mal dies und mal das. Er ist über 400 Jahre alt, denn er altert sehr viel langsamer als normale Menschen. Im Jahre 1581 geboren sucht er heute nur noch eins: seine Tochter Marion. Dafür lebt er!

Die Gesellschaft der Albatrosse, alles Menschen mit der gleichen „Schwierigkeit“ wie er, schützt ihn und seine wahre Identität vor der Entdeckung durch die normalen Menschen. Dafür muss er alle 8 Jahre seinen Namen, Wohnsitz und Beruf wechseln und manchmal einen speziellen Auftrag übernehmen.

Doch was ist die Wahrheit? Wie ehrlich ist Hendrich, der Chef der Albas, zu Tom?

In seinem „aktuellen Leben“, als Tom der Geschichtslehrer in London, beginnt er hinter die Fassade der Gesellschaft zu blicken und sich zu fragen, was im Leben wirklich wichtig ist.

 

Meinung:

Bei diesem Buch handelt es sich um einen leisen, melancholischen Roman über einen Mann, der den Sinn seines Lebens sucht. Er ist spannend, durch die Zeitsprünge der einzelnen Kapitel und durch das Leben, welches Tom bisher gelebt hat. Wer einen Actionreichen Roman sucht, wird hier nicht glücklich. Die Spannung kommt allein durch den tollen Schreibstil, die verschiedenen Zeiten und vor allem durch die Gegenwart von Tom.

Man kann das Buch sehr gut lesen. Es ist flüssig und locker geschrieben und obwohl es manchmal auch im 16. Jahrhundert spielt, erzählt Tom seine Geschichte im Hier und Jetzt und deshalb auch in moderner Sprache. Die Tiefgründigkeit und Melancholie, die in diesem Buch sehr deutlich herauskommt, sind beeindruckend dargestellt. Ein wahres Meisterwerg von Matt Haig.

 

Fazit:
Diesen Roman würde ich immer wieder empfehlen. Er ist ruhig, ehrlich und trotzdem spannend. Das Zeitreisethema ist großartig eingebunden und steht trotzdem nicht im Vordergrund.

Schöne Lesestunden, die auch nach dem Ende des Buches noch zum Nachdenken anregen.