Rezension

Eintauchen in eine neue Welt

Flammen über Arcadion - Bernd Perplies

Flammen über Arcadion
von Bernd Perplies Isabelle Hirtz

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Carya ist Tochter eines Gerichtsdieners und lebt ein gutes Leben in Arcadion. Eine Stadt hinter Mauern. Sie darf eine Schule besuchen und muss nicht wie viele andere in ihrem Alter in der Fabrik arbeiten gehen.
In Arcadion muss man nach den Regeln des Lux Dei leben, der nach dem Sternenfall und dem Untergang der alten Welt den Leuten geholfen hat Arcadion aufzubauen.
Allerdings hat sich das was anfangs positiv war nun zum negativen gewendet. Den Lux Dei bräuchte eigentlich keiner mehr, doch die Inquisatoren wollen ihre Macht nicht abgeben und nutzen sie aus.
Als einer Freundin von Carya dieses Unrecht geschieht, lässt sie sich zu etwas hinreißen was sie selber nie für möglich gehalten hätte. Als Konsequenz werden ihre Eltern verhaftet und Carya wird Steckbrieflich gesucht. Zusammen mit Jonan, der ihr bei ihrer Flucht geholfen hat reist sie ins umliegende Ödland um Hilfe für ihre Eltern zu holen….

Meine Meinung:
Nachdem ich die Trilogie der Magierdämmerung gelesen habe, war ich schon ganz neugierig auf das neue Werk von Bernd Perplies. Als es dann in den Vorschauen zu finden war, war ich noch nicht so ganz überzeugt und habe es erstmal nach hinten geschoben. Dann kam die Ankündigung zur Leserunde bei Lies & Lausch und ich dachte mir ich könnte es ja mal versuchen. Ich finde immer bei Leserunden wird man automatisch mitgezogen und bisher hatte ich dort auch immer gute Bücher, sprich Bücher die mir gefielen. Dann kam die Benachrichtigung das ich eins der Exemplare für die Leserunde gewonnen habe und ich war weiterhin gespannt. Diese Leserunde fing letzten Mittwoch an und ich muss sagen – ich habe es nicht bereut mich angemeldet zu haben.
Flammen über Arcadion ist eine Dystopie. Wir kennen das ja schon, also die die Dystopien lesen, das Städte verwüstet sind und ganze Landstriche weggefallen sind. So ist das auch hier. Das meiste der Gegend rund um und in Arcadion ist zerstört. Die Bürger haben mühevoll alles wieder aufgebaut, auch mit Hilfe von dem Lux Dei einem Templerorden. Allerdings ist selbst in Arcadion immer noch einiges im Argen. Der Lux Dei hat Regeln aufgestellt an die sich seine treuen Anhänger halten. Das erinnerte mich schon ein wenig an eine Sekte. Die die das nicht tun werden bestraft und gefoltert. Bis hin zur Todesstrafe.
So hat Bernd Perplies eine Szenerie geschaffen aus Endzeitstimmung, Mittelalter und religiösen Fanatismus. Die Menschen sind blind vor der Gewalt die eigentlich ausgeübt wird. Natürlich gibt es auch hier Widerständler die die Lehren des Lux Dei in Zweifel ziehen, aber sie sind gering oder nicht groß genug um etwas gegen die Machenschaften der Inquisition zu tun.
Anfangs hatte ich etwas Probleme in die Geschichte rein zu kommen. So viel Neues prasselte auf mich ein. Da gab es viele Namen, die am Ende aber nicht alle wichtig waren sondern nur für den Anfang. Das war die ganze Szenerie die ich erstmal verinnerlichen musste. Was aber Dank den ausführlichen Beschreibungen von Bernd Perplies gut gelang. Als ich dann weiter las merkte ich nun ist ein Lesefluss drin ich habe die Gegebenheiten drin und weiß wer welche Funktion hat. Von da an gab es auch kaum noch ein halten. Trotz das ich ja vier Tage Lesepause hatte auf Grund der Messe (auf der ich übrigens Bernd Perplies kennen lernen durfte) kam ich wieder in diese Geschichte rein und blieb drin und wollte am liebsten auch nicht mehr raus. Es gab so viele spannende Stellen, das ich froh war wenn mal was etwas unwichtigeres beschrieben wurde um Luft holen zu können.
Mittendrin lernen wir Carya kennen. Ein ganz normales Mädchen für das ebenfalls die Lehren des Lux Dei Gesetz sind und ihm treu ergeben ist. Sie geht zu Jugendtreffen dieses Templerordens und hat sich in ihren Gruppenleiter verliebt. Bis etwas geschieht was sie zweifeln lässt und sie dazu bringt nicht mehr auf den Kopf zu hören, die Vernunft sondern auf ihr Herz, aber wir kennen das alle, das geht leider nicht immer gut aus. Carya ist eine Kämpferin, sehr sympathisch als Figur und zeigt das Widerstand niemals zwecklos ist. Sie entwickelt sich von der “kleinen” und ruhigen Carya in die rebellische Carya, wobei sie manchmal selber erschrocken ist zu was sie in der Lage ist.
Dazu kommt dann noch Jonan, er ist ein Templersoldat und fällt Carya bei einer Führung auf, da gab es etwas was sich Beide nicht erklären konnten und als es dann drauf ankam stand er Carya zur Seite ohne viel darüber nachzudenken, einfach auch seinem herzen folgend. Er tritt auf als jemand der schon von Anfang an kein Templersoldat werden wollte und das nur seinem Vater zu liebe tat und er nutzt die Gelegenheit um all das hinzuschmeißen. Jonan ist für mich der Vernünftigere der Beiden, der Ruhepol. Der der das Fachwissen hat und perfekt zu Carya passt. Er ist treu und ehrlich und ich mag das er sich an sein Versprechen hält und dafür alles riskiert.
Carya und Jonan bilden ein wenig das romantische Pärchen, obwohl sie gar nicht zusammen sind. Es ist aber am knistern und das merkt man selbst beim Lesen.
Am Ende könnte man dieses Buch fast alleine stehen lassen, aber eben nur fast. Es gibt einen kleinen Cliff hanger, der aber nicht weiter schlimm ist und ich denke sowieso das so gut wie jeder den nächsten Band lesen möchte. Viele Fragen wurden allerdings beantwortet und so konnte ich dann zufrieden wieder aus Arcadion verschwinden.