Rezension

Eisleichenfund im Hohen Norden

Eisige Flut - Nina Ohlandt

Eisige Flut
von Nina Ohlandt

Bewertet mit 5 Sternen

Anja Derling, die seit 4 Wochen als vermisst gemeldet ist, steht morgens, als die Mutter die Tür öffnet, plötzlich davor. Es sieht aus, als ob sie gerade klingeln wollte. Nur Anja ist tot und als Eisskulptur vor das Haus ihrer Eltern platziert worden.
Hauptkommissar John Benthien und sein Team werden zum Tatort gerufen.
Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass Anja ein sehr einsames Leben geführt hatte.
Die einzigen zwei Freunde aus Jugendzeit sind Johannes Brederloh und Martha Gropius.
Aber auch zu ihnen hat Anja kaum noch Kontakt. Als bald darauf die zweite und dritte Eisleiche auftaucht geraden die zwei Jugendfreunde unter Verdacht.

„Eisige Flut“ ist der 5. Nordsee Krimi mit Hauptkommissar John Benthien und seinem Team aus der Feder von Nina Ohlandt. Für mich ist es das erste Buch der Autorin.
Zum besseren Verständnis ist es nicht nötig die 4 vorherigen Bücher gelesen zu haben. Es gibt am Anfang einen Überblick der Personen die zum Team gehören und am Ende des Buches noch mal ein Hinweis auf die restlichen wichtigen Personen.
Von der ersten Seite an war ich von der Story gefangen, der Beginn war schon sehr spannend und ich kann versprechen, die Spannung hält sich auch bis zum Ende des Buches aufrecht.
Das Auffinden der Eisleichen war so visuell beschrieben, man hat es förmlich vor seinem inneren Auge sehen können.
Die Protagonisten sind mir (fast alle) sympathisch.
Das Team besteht aus 9 Mitarbeitern, dazu kommen noch die Kriminaltechnik und die Staatsanwältin.
Mal kein Krimi die dem nur ein oder zwei Ermittler alleine vor sich hin arbeiten. Das macht das Ganze authentischer und glaubhafter für mich.
Natürlich bleibt es nicht bei einer Leiche, nach und nach tauchen noch zwei weitere Leichen auf. Es gibt einige Verdächtige.
Beim Lesen hatte auch ich immer wieder einen Verdacht wer der Täter sein könnte, habe es dann aber wieder zerschlagen um es nach ein paar Seiten doch wieder in Erwägung zu ziehen. So ging es mir fast bis zum Ende, ich war genauso ratlos wie die Ermittler.
Es gibt zwar zwischendurch immer wieder Briefe, die offensichtlich der Täter an seine Tochter, die er darin Mausezähnchen nennt, schreibt. Darin erzählt er von seiner schweren Jugend und der genauso schweren Beziehung zu deren Mutter. Aber auch das hat nicht wirklich zum Täter geführt.
Das Ende war dann ein wahres Feuerwerk. Es ging Schlag auf Schlag. Es gab Hinweise und Kombinationen der Ermittler die Stück für Stück zum Ziel führten und das Ende war dann doch sehr überraschend aber auch schlüssig für mich.
Eine Figur muss noch erwähnt werden auch wenn sie nicht im Zusammenhang mit dem Fall steht.
Ben, der Vater von John. Er hat nach dem Tod seiner Frau wieder Freude am Leben gefunden. Hat er doch die Idee einen Foodblog zu schreiben und dazu denkt er sich tolle Rezepte aus wie z. B. Risotto mit Roter Bete, Ziegenkäse, Sahne und Brombeeren.
Ben war meine heimlich Lieblingsfigur und ich hoffe, dass ich auch von ihm noch viel in den nächsten Büchern dieser Reihe lesen kann.
„Eisige Flut“ ist für mich ein gelungener, spannungsgeladener Krimi den ich uneingeschränkt empfehlen möchte.
Mich hat das Buch so beeindruckt, dass bei mir schon Küstenmorde, der 1. Fall von John Benthien auf dem Nachttisch liegt.