Rezension

Elefanten, Familiendrama und Wahrsagerei

Die Spuren meiner Mutter - Jodi Picoult

Die Spuren meiner Mutter
von Jodi Picoult

Ein wundervolles Abendteuer

Dieses Buch ist das sechste, das ich von Jodi Picoult lese und ich habe alle verschlungen. Deswegen musste ich sofort zuschlagen, als ich ihr neuestes Werk in der Buchhandlung fand – und wurde nicht enttäuscht!

Jenna ist 13 Jahre alt und möchte mit Hilfe eines Mediums herausfinden, was aus ihrer Mutter wurde. Nach einem tragischen Unfall verschwand diese spurlos. Das Ganze passierte im Elefanten Reservoir, das Jennas Eltern zusammen leiteten.

Im Verlauf des Buches erfährt man viel aus der Vergangenheit in diesem Reservoir. Die Situation war angespannt aber Jenna war ein glückliches Mädchen. Bis zu diesem verhängnisvollen Tag.

Die Spurensuche in der Gegenwart bringt mehr und mehr Erkenntnisse ans Tageslicht. Aber irgendwie passt zunächst noch nichts so richtig zusammen und es wird immer rätselhafter.

 

Jodi Picoults Schreibstil ist sowohl einfach als auch mitreisend. Egal in welcher Stimmung man ist, man kann ihr leicht folgen und kriegt eigentlich kaum genug von dem, was sie zu erzählen hat.

Obwohl es in diesem Band erst gegen Ende zu einer erstaunlichen Wendung kommt, konnte ich das Buch auch zwischendurch nur schweren Herzens aus der Hand legen, denn das Geschehen bleibt konstant spannend und mitreisend. Dies liegt nicht zuletzt natürlich auch an den Protagonisten.

 

Jodi Picoult führt jede Person ausführlich ein, und jede einzelne durchlebt ihr persönliches Dilemma. Da die Handlung in jedem Kapitel von einer anderen Person wiedergegeben wird, konnte ich jeden einzelnen ins Herz schließen, obwohl sie teilweise doch sehr seltsame Ansichten und Lebensweisen haben. Doch gerade die Unterschiede der Protagonisten zueinander machen sie zu einem unschlagbaren Team, dass zwar sehr eigenartig aber auch unglaublich sympathisch ist.

Ein wesentlicher Bestandteil des Romans sind die wiederkehrenden Vergleiche zwischen Mensch und Elefant. Diese Einschübe tragen die Geschichte auf ihre Art weiter und schlagen eine Brücke zwischen den einzelnen Teilen des Buches.

Das gesamte Buch hat mir sehr gut gefallen doch was es zu einem meiner Lieblinge gemacht hat, war der Moment in dem ich vor Überraschung fast vom Stuhl gefallen wäre. Mir ging plötzlich ein Licht auf, das eine komplett neue Sichtweise auf das Geschehen warf. Alle Puzzleteile fielen sozusagen an ihren Platz, was gleichzeitig ein schöner, interessanter aber auch irgendwie trauriger Moment war, denn obwohl es ein genialer Wendepunkt ist, möchte man auch fast weinen. Nicht nur die Frage, was eigentlich mit Jennas Mutter passiert ist wird auf einmal aufgeklärt, sondern auch das Schicksal der anderen beiden Protagonisten.

Ich werde dieses Buch sicherlich noch einige Male lesen! Und auch wenn ich dann schon weiß was auf mich zu kommt werde ich es wieder genauso verschlingen wie beim ersten Mal.