Rezension

Elias & Laia- Die Herrschaft der Masken

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
von Sabaa Tahir

Bewertet mit 5 Sternen

Wie überlebt man in einer Welt, in der Männer mit silbernen Masken jeden Tag den Tod bringen können? Wie kann man sich selbst treu bleiben, wenn die Herrschenden des Imperiums alles dafür tun, voller Grausamkeit ein ganzes Volk zu unterjochen? Elias und Laia stehen auf unterschiedlichen Seiten. Und doch sind ihre Wege schicksalhaft miteinander verknüpft. Während Elias in der berühmten Militärakademie von Schwarzkliff dazu ausgebildet wird, als Elite-Krieger die silberne Maske der Macht voller Stolz und ohne Erbarmen zu tragen, muss Laia täglich die Willkür der Herrschenden fürchten. Als ihre Familie ermordet wird und ihrem Bruder die Hinrichtung droht, schließt sie sich dem Widerstand an. Als Sklavin getarnt, dringt sie in das Innerste von Schwarzkliff vor. Dort trifft sie auf Elias, den jungen Krieger, der eigentlich ihr Feind sein müsste ... 

"Elias & Laia- Die Herrschaft der Masken" ist ein Roman aus der Feder von Sabaa Tahir, welcher als Einzelband angedacht ist, aber durchaus mit der Option einer Fortsetzung bedacht.

Schon ab der ersten Seite ist die bedrohliche und beklemmende Atmosphäre spürbar, die sich durch die gesamte Geschichte zieht. Sie spiegelt wunderbar die Grausamkeit dieser Welt wieder, welche so geprägt ist, von Gewalt, Herzlosigkeit und Willkür.
Aus diesem Grund mag "Elias & Laia- Die Herrschaft der Masken" auch nicht für jeden Leser geeignet sein, denn in diesem Roman finden sich Blut, Folter, Vergewaltigungen und jede Menge Gewalt und Tod.
Die Atmosphäre ist dabei so bedrückend und authentisch konstruiert, dass die Verzweifelung und Emotionen der beiden Hauptprotagonisten sich sehr gut auf den Leser transportieren und ihn in dieser grausamen Welt gefangen nehmen.

Neben den phantastischen Elementen erinnert die Welt von Elias & Laia ein Stück weit an das alte Rom mit seinen Gladiatoren und Sklaven. Die Geschichte, die die Autorin daraus konzipiert hat, ist dabei voll von innovativen Ideen und einer wohl durchdachten Handlung, die ihr Potential voll auszuschöpfen weiß.

Der Roman ist atmosphärisch dicht erzählt und besticht durch eine überaus eindrückliche Tiefe. Dabei ist die Spannung so konstant hoch angesetzt, dass die besonderen Spannungsmomente, die in hohem Maße gesät sind, einen echten Nervenkitzel darstellen und den Leser mitfiebern lassen. Auch die Dramatik kommt nicht zu kurz, sodass die Hoffnung, die trotz allem über dieser grausamen Welt schwebt, sehr gut zum Tragen kommt und wie ein Licht in der sonst düsteren Welt erscheint.

Die Charaktere sind sehr vielschichtig und dreidimensional skizziert. Dadurch dass die Geschichte abwechselnd aus ihren Perspektiven erzählt wird, bekommt man ein breit gefächertes Bild dieser Welt und kann sich wunderbar in sie hineinfühlen.
Man leidet mit ihnen, man fiebert mit ihnen mit. Diese Geschichte ist eine Achterbahn der Gefühle und der Grat zum Tod ist schmal; die Welt ist hart und ungerecht und menschliche Wärme nur geringfügig anzutreffen.

Mir hat "Elias & Laia- Die Herrschaft der Masken" packende Lesestunden beschert, die mich an die Abgründe der Menschheit geleitet haben. Die Autorin hat stets das richtige Maß zwischen Gewalt und Hoffnung gefunden, ohne dabei die Brutalität die Oberhand gewinnen und die eigentliche Geschichte in den Hintergrund treten zu lassen. 

Am Ende wird deutlich, dass dieser Roman dringend eine Fortsetzung benötigt, um die offenen Fragen abschließend zu klären. Davon gibt es so einige, denn vieles wurde aufgeworfen und wartet auf eine weitere Geschichte.  
Mir persönlich ist dieses Ende einfach zu offen, um als Einzelband durchzugehen. Deshalb hoffe ich, dass die Autorin mit einer Fortsetzung aufwarten wird, die diese Geschichte erfolgreich zum Abschluss bringen wird.

Fazit: Eine packende Geschichte in einer grausamen Welt, in der der Tod allgegenwärtig ist. Unbedingt lesen!!!