Rezension

Elsa und Oma: Nachfolger von Ove

Meine Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid
von Fredrik Backman

Bewertet mit 4.5 Sternen

Elsa ist sieben Jahre alt - nein, fast acht! Sie ist hochbegabt und eine Außenseiterin in der Schule; die Eltern sind getrennt lebend, die Mutter ist beruflich stark eingespannt und außerdem schwanger. Gut, dass Oma da ist! Aber das ist keine Oma wie im Bilderbuch: Oma hält sich an keine Regeln, wenn es um ihre Enkelin geht. Nicht nur dass sie im Krankenhaus raucht: Nein, sie verschwindet auch einfach von dort, um mit Elsa mitten in der Nacht in den Zoo zu gehen, dort ins Affengehege zu klettern und die Wachleute mit Dreck oder Kot zu bewerfen. Oma teilt mit Elsa nicht nur Abenteuer, sie erzählt ihr auch Märchen aus sechs phantastischen Königreichen. Und dann erteilt sie ihrer Enkelin einen Auftrag, der sie nach und nach in Kontakt mit den Mietern im Haus führt...

Nach "Ein Mann namens Ove" ist dies der zweite Bestseller von Fredrik Backman. Auch er ist wieder anrührend und bringt dem Leser Außenseiter nahe. So gibt es viele Stellen im Buch, die bittersüß und melancholisch sind. Auch wenn ich mich mit Oma nicht anfreunden kann: Ich konnte mit ihr mitfühlen, und das schließlich auch mit den anderen Charakteren, selbst mit Britt-Marie, die anfangs nur eine Nervensäge zu sein scheint. Besonders gefallen hat mir die Verbindung zwischen Phantasie und Realität - die Spiegelung der Märchen in den Lebensgeschichten der Nachbarn. Dafür sehe ich dann darüber hinweg, dass die abschließende Lösung der Kinderfreundschaften dann doch ein wenig zu sehr an den Haaren herbeigezogen ist.