Rezension

Emotional aufwühlend aber fantastisch

Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes

Ein ganzes halbes Jahr
von Jojo Moyes

Zum Buch:
Louisa, Lou genannt, hasst ihren neuen Job. Noch dazu kommt, dass sie den Sinn ihrer Stelle nicht einmal versteht. Sie ist weder Putzfrau noch Pflegekraft, anscheinend soll sie dem griesgrämigen Will Traynor nur Gesellschaft leisten. Tja, leichter gesagt als getan, Will setzt alles daran um sie zu vergraulen. Er ist gemein und launisch, aber was steckt hinter dieser Fassade? Mit der Zeit stellt sich eine Routine zwischen Will und Lou ein, mit der sie ganz zufrieden ist. Und genau in dieser Routine ihres sonst doch so gehassten Jobs geschieht es: Ist Will doch nicht so unausstehlich, wie sie zu Anfang gedacht hat? Sie lernt ihn kennen, und auch lieben und versucht Will fortan mit allen Mitteln davon zu überzeugen, dass auch das Leben eine C4/C5 Tetraplegikers lebenswert ist. Immerhin schafft Ritchie aus dem Chat es ja auch und er ist glücklich. Wie es ausgeht und ob sie Erfolg hat, müsst ihr aber leider selbst lesen :)

Fazit:
Eigentlich ist das Buch vom Genre her nicht so meins. Hab mich auch in den ersten hundert Seiten bestätigt gefühlt, dass mich das Buch wohl nicht in seinen Bann ziehen wird, doch dann ist wohl ein Wunder geschehen :D Ich habe vergessen, dass es sich um ein Buch, sprich eine fiktionale Geschichte handelt. Es war eher, wie einer alten Freundin zuzuhören, ich habe komplett mitgefühlt, war an manchen Stellen eingeschnappt, an denen Will sich wieder daneben benommen hat und habe die letzten sechzig Seiten geheult wie ein Schlosshund.. Irgendwann kam der Punkt, an dem ich mich fühlte, als wäre ich Lou, als wäre es mein Schicksal und müsse mein Leben ernsthaft überdenken. Wer von diesem Buch kalt gelassen wird, hat glaube ich kein Herz :D Auch der Schreibstil ist einzigartig. Nicht aufgesetzt oder affektiert, einfach ehrlich und direkt aus dem Herzen, wirklich einzigartig.