Rezension

Emotional, traurig und nachdenklich…

Thirteen Reasons Why - Jay Asher

Thirteen Reasons Why
von Jay Asher

Bewertet mit 4.5 Sternen

https://lesenundhoeren.wordpress.com/2017/10/16/buch-review-jay-ashers-t...

Kritik:

Cover: Ein Mädchen. Ein ganz normales Mädchen. Der Blick will sagen: Auch du!  Auch du hast deinen Anteil daran. Dann der Schriftzug. Ich finde das Cover sehr gelungen und bei mir hat es sofort das Interesse geweckt.

Eindrücke/Inhalt: Lange hatte ich dieses Buch auf meinem SUB liegen und hab es immer wieder mal angeguckt, aber nie gelesen. Dann habe ich zufällig gelesen, dass das Buch nun als Serie verfilmt werden soll. Und da hab ich es mal angegangen. Und ich war gefesselt. Ich finde das Thema immer wieder hochaktuell. Es ist authentisch und regt zum Nachdenken an. Für mich ist diese Geschichte sehr nah an der Realität und ich habe mit Hannah mitgefühlt. Da ist so viel schief gegangen. Und Clay? Ich hab mich immer nur gefragt, was er falsch gemacht haben könnte. Die Thematik wurde für mich jugendgerecht angegangen. Nicht zu tiefgründig, aber auch keinesfalls oberflächlich. Ich glaube, dass sich mit dieser Geschichte viele identifizieren können. Dann warnen wieder Stimmen, dass das zum Nachahmen anregen kann. Natürlich ist das möglich, aber gleichzeitig regt es doch auch zum Nachdenken an. Sollten wir nicht unsere Mitmenschen besser beobachten und mehr darauf achten, wie es ihnen geht und wie wir mit ihnen umgehen? Ich finde schon, dass es solche Bücher braucht. Man fühlt sich nicht allein mit seinen Gedanken und allein das reicht doch auch schon, um vielleicht nicht Hannahs Weg zu wählen, auch wenn ihre wenigen Hilferufe nicht gehört worden sind. Die Idee, mit den 13 „Gründen“ für den Selbstmord in Form von Tonaufnahmen abzurechnen, finde ich sehr nachvollziehbar. Ich habe das auch getan, wenn ich solche Gedanken hatte. Ich habe Briefe geschrieben und mir vorgestellt, dass die „Verantwortlichen“ diese nach meinem Tod lesen und ich von „oben“ das beobachten kann.

Charaktere: Hannah ist die Hauptfigur. Sie ist hübsch und neu in der Schule. Sie ist selbstbewusst und gleichzeitig verletzlich. Sie st einsam, obwohl sie so viele Bekannte hat. Aber eben keine echten Freunde. Sie ist am Ende eine tragische Figur und vielleicht auch nicht stark genug, um die Dämonen der Pubertät zu besiegen.

Clay ist ein bodenständiger Junge. Er fühlt sich verantwortlich, ist traurig, dass er Hannahs Tod nicht verhindern konnte. Er ist die Person, an der man sich ein Beispiel nehmen sollte. Er ist einfühlsam, aber eben auch nur ein Teenager. Woher soll er wissen, was in Hannahs Kopf vorgeht? Wie soll er an solch schlimme Möglichkeiten denken? 

Beide Figuren sind sympathisch und man kann ihr Handeln gut nachvollziehen.

Stil/Gliederung: 13 Kapitel passend zu den 13 Gründen und den dreizehn Kassetten.

Fazit:

Es war Ashers Debütroman und ich habe auch noch kein anderes von ihm gelesen. Er schafft es aber mit diesen Buch zum Nachdenken anzuregen, zu Tränen zu rühren und mich einfach traurig und erschrocken dasitzen zu lassen. Ein wirklich gelungenes Debüt.