Emotional und berührend
Nachruf auf den Mond ist wirklich ein besonderes Buch. Die Art, wie Matthew von seinem Leben, seiner Familie und seinem Bruder Simon erzählt und auch sein ganzer Charakter hat mich so gefesselt, dass mir dieses Buch unter die Haut gegangen ist.
Zu Anfang wird angedeutet, dass Simon einen Unfall hatte und Matthew sich die Schuld dafür gibt. Dies hat Folgen für seine psychische Gesundheit und Matthew wird in seiner Kindheit von seiner Mutter behütet und von Arzt zu Arzt geschleppt. Auch darf er nicht die Schule besuchen und wird von seiner Mutter zu Hause unterrichtet. Zu seiner Großmutter hat Matthew ein besseres Verhältnis als zu seinem Vater, aber auch seine Großmutter ist mir etwas zu übervorsorglich.
Man erfährt erst nach und nach aus der Sicht von Matthew, was tatsächlich mit Simon geschehen ist. Die Gedankengänge des erwachsenen Matthew sind nicht immer sofort nachzuvollziehen, da sie oft sehr sprunghaft sind. Aber auf der anderen Seite macht das auch an den Reiz dieses Romans aus und Nathan Filer ist es gelungen, uns die Gedankenwelt eines an Schizophrenie erkrankten jungen Mannes nahe zu bringen. Auch die verschiedenen Stilmittel, die in den Roman eingestreut sind, wie die Zeichnungen von Matthew, ob er mit dem Computer, der Schreibmaschine oder von Hand schreibt, haben mir sehr gut gefallen.
Durch eine Trauerfeier, die von dem erwachsenen Matthew geplant wurde, kommen sich alle Familienmitglieder näher und nehmen noch einmal würdig Abschied von Simon.
Nachruf auf den Mond kann ich allen empfehlen, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen möchten