Rezension

Emotional verwickelt in einer Zukunftswelt

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle - Katharine McGee

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle
von Katharine McGee

Bewertet mit 5 Sternen

Als Leserin, die sich immer noch gerne in Jugendbücher flüchtet, wurde ich früh auf „Beautiful Liars“ aufmerksam. Als es dann auch noch hieß, dass sich „Pretty Litlle Liars“ und „Gossip Girl“ in diesem Buch vereinen, war ich besonders interessiert. Beide Serien sind zwar viel zu lange gelaufen und haben dadurch ihren Reiz verloren, aber ihr Grundkonzept was faszinierend und ihre ersten Staffeln daher ein unterhaltsamer Begleiter.

Ein faszinierendes Konzept bieten auch die „Beautiful Liars“ von Anfang an. Im Jahr 2118 spielend, also 100 Jahre voraus, wird uns ein New York präsentiert, das nicht mehr viel mit dem aktuellen gemein hat. Wo einst der Central Park Zuflucht für Naturliebhaber bot, steht nun ein fast 1000-stöckiger Turm und jede Etage stellt nochmal ein eigenes Viertel. Die Dimensionen dieses Wolkenkratzers sind fast nicht zu begreifen. Neben diesem veränderten Stadtbild wird auch die Technik gefeiert. Das ganze Buch ist von interessanten, faszinierenden, aber auch erschreckenden technischen Entwicklungen begleitet, die man gar nicht so schnell begreifen kann. Dennoch schwingt immer die Frage mit, würde ich dieses technische Wunder gerne erleben oder lieber doch nicht?

Neben diesem ungeheuer spannenden Setting wird dann eine Geschichte gesponnen, die aus der Sicht von 5 Jugendlichen oder Fast-Erwachsenen erzählt wird. Da hier Eifersucht, Träume, Liebe, Glück, Neid, Intrigen und Manipulationen einen Großteil der Erzählung ausmachen, ist auch nicht zu leugnen, dass die Autorin Katharine McGee einst an „Pretty Little Liars“ mitgeschrieben hat. Diese fünf Perspektiven mitsamt den Neuerungen der Welt der Zukunft waren für den Einstieg in die Geschichte eigentlich viel zu viel. Man braucht schon lange, um wirklich in der Handlung anzukommen und die Figuren auseinanderzuhalten und sie dann kennenzulernen. Hier ist zu Beginn sehr, sehr viel Komplexität, aber das legt sich doch recht schnell.

Ab da verfolgt man vielen einzelnen Handlungen, die sich durch Figuren immer mal wieder überschneiden, dann wieder auseinandergehen, um wieder neu zusammenzukommen. Dadurch entsteht ein toller Lesefluss, da ständig etwas passiert und auch eine schöne Spannung erzeugt wird. Da es einen Prolog gibt, den man für sich als Leser unbedingt auflösen will, steigt die Spannung irgendwann komplett an. Und die Erzählung liefert: am Ende spitzt sich alles zu, alles ist möglich und als die letzte Seite gelesen ist, ist man richtig bedrückt, dass das Lesevergnügen schon wieder vorbei ist. Dieses Lesevergnügen wird auch dadurch untermalt, dass man die Geschichte durch fünf höchst unterschiedliche Köpfe erlebt. Dadurch werden sehr, sehr viele Emotionen freigesetzt, weil man Figuren liebt, andere hasst, bei manchen tut man beides und dadurch war ich emotional so involviert, dass ich mich komplett abgeholt gefühlt habe.

Fazit: Der Einstieg ist sehr komplex, aber ich verspreche es wird besser! Und für das Durchhalten wird man mit einer Geschichte belohnt, die ungeheures Potenzial hat. Man wird mitgesogen, man fiebert mit, man rätselt mit und man wünscht sich, dass es doch nie enden würde. Für die einen mag es abschreckend sein, dass „Beautiful Liars“ tatsächlich Überschneidungen zu Serien wie „Pretty Little Liars“ oder „Gossip Girl“ aufweist, aber ich finde, es gibt nur Überschneidungen zu den besten Zeiten und alleine die detailliert entworfene Zukunftswelt ist es schon wert!