Rezension

emotionale Story, die ans Herz geht.

Der letzte Liebesbrief - J. Vellguth

Der letzte Liebesbrief
von J. Vellguth

Bewertet mit 4 Sternen

J. Vellguth – Der letzte Liebesbrief

 

In der Geschichte geht es genau darum: ein zerschnipselter Liebesbrief der von Nell gefunden wird und der wieder zusammen gefügt werden soll, damit ihre Tante glücklich wird. Um die restlichen Teile des Briefes zu finden, begibt sich Nell auf die Reise und trifft dabei auf den berühmten Fotograf Sam, der in einer Krise steckt. Er hat ebenfalls einen Teil des Liebesbriefes gefunden und gemeinsam begeben sich die beiden auf der Suche nach weiteren Puzzleteilen und dabei finden sie so viel mehr...

 

Ich kannte bisher noch kein Buch der Autorin, aber das wird sich ändern, denn der Schreibstil ist locker und modern, es gibt eine detaillierte aber unaufdringliche Story, und ich konnte mich schnell in die Story fallen lassen, die mich verzaubert und mitgerissen hat.

Ich will gerne zugeben, dass ich für das Buch auch ein paar Taschenbücher gebraucht habe, da es voller Emotionen ist und es sich nicht um die lockerleichte klischeebeladene Liebesgeschichte handelt, wie es der Klappentext vermuten lässt.

Es gibt viel Romantik, ja auch etwas schnulzige Momente, aber dennoch hat mich das Buch durch die verschiedenen Perspektivwechsel, die abwechslungsreiche Story und diverse Überraschungen fesseln können, sodass ich den Roman gerne gelese habe.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, sie wirken lebendig und authentisch. Ich finde es schön, dass die Autorin hier Figuren gewählt hat, die „vorbelastet“ sind.

Nell ist so sympathisch, und das die Narben ihrer Vergangenheit auch die Gegenwart belasten, finde ich faszinierend beschrieben. Vor allem gefällt mir aber, wie man als Leser miterleben darf, wie Nell ihren Weg geht, wie sie zu sich selbst findet, wie sie sich annimmt und anfängt zu leben. Das ist so wunderbar intensiv dargestellt, dass ich mich der jungen Frau extrem nahe gefühlt habe.

Auch Sam ist ein interessanter Charakter, er hat ebenfalls Probleme in seiner Vergangenheit und die Gegenwart ist geprägt von einer Sinnkrise, die sich auf seinen Job auswirkt. Er wird aber recht schnell von Nell inspiriert, wirkt dadurch verwundbar und sehr sympathisch. Ich mochte ihn sehr schnell.

Die Dynamik der verschiedenen Figuren ist authentisch, immer wieder wird die Story durch einen lockeren Spruch, einem Hauch Humor und interessante Wendungen aufgelockert.

 

Wenn ich was bemängeln müsste ist es, dass ich nicht sofort in der Geschichte ankam, aber dann war ich fest mit ihr verankert und habe das Buch in einem Rutsch zu Ende gelesen. Es gibt schöne Beschreibungen von Land, Leute und Story, aber manchmal wirkt es mir zu intensiv, vielleicht ein ganz klein wenig konstruiert, aber das tut der Story keinen Abbruch.

 

Es ist eine empfehlenswerte, schöne Story, kurzatmig und mitreißend, vor allem aber emotional. Hier steht nicht so sehr die eigentliche Liebesgeschichte im Vordergrund, vielmehr geht es hier um Selbstfindung und „sich selbst wahrnehmen und lieben“.

Schöne Story.

 

Das Cover ist erfrischend, das gelbe Cover und der blaue Schmetterling drücken Lebensfreude aus. Mir hat es sehr gut gefallen.

 

Fazit: emotionale Story, die ans Herz geht. 4 Sterne.