Rezension

Empfehlung für Altertum-/Ägypten-Fans

Im Land des Falkengottes. Amenophis - Andreas Schramek

Im Land des Falkengottes. Amenophis
von Andreas Schramek

Bewertet mit 5 Sternen

Eine der besten historischen Trilogien, die ich bisher gelesen habe!

Pharao - Sohn der Sonne
Uralt ist der Pharao Eje und fast blind, als er seine künftige Grabstätte im Tal der Könige aufsucht. Seinen Höflingen vertraut er nicht, darum lässt Eje sich auf dem Gang zu seinem letzten Ruheplatz nur von einem Jungen aus der nahe gelegenen Arbeitersiedlung begleiten. Dem staunenden Jüngling erzählt er sein wunderbares und abenteuerliches Leben als Weggefährte dreier Herrscher - ein Leben, das er als Jugendfreund des Prinzen Amenophis begann und das ihn am Ende selbst auf den ägyptischen Thron führen sollte.

Der Beginn einer großen historischen Trilogie über das Land am Nil

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Auf den ersten acht Seiten beschreibt der Autor, wie Eje sich auf den Weg zu seiner Grabstätte macht und den Jungen Nacht-Min kennenlernt. Er entscheidet sich, Nacht-Min in die Grabstätte mitzunehmen und ihm die Geschichte über sein Leben zu erzählen.

Ab dem ersten Kapitel erzählt der Autor dann in der Ich-Form Ejes Geschichte; wie er Prinz Amenophis in der Schule kennenlernt, wie Amenophis im Alter von 14 Jahren Pharao wird und er, Eje, zum "Einzigen Freund seiner Majestät" erhoben wird. Sehr anschaulich wird das Leben im alten Ägypten beschrieben, es werden im ganzen Roman nur alte Begriffe verwendet (Theben hieß damals noch Waset - Memphis hieß Men-efer). Die Paläste werden sehr anschaulich, bis ins kleinste Detail beschrieben.

25 Jahre "Amtszeit" des Amenophis sind so excellent beschrieben, dass man das Gefühl hat, man sei mitten im Geschehen. Solch eine Beschreibung kann nur abgeben, wer sich gründlich mit der Ägyptologie befasst - Schramek ist dies bestens gelungen.

Das eine oder andere Mal habe ich bei Google nachgesehen, um z.B. die Länge der ägyptischen Elle herauszufinden oder einige Namen und Begriffe zu erfragen. Das passierte aber nur am Anfang des Buches, denn man findet sich sehr schnell in alles rein. Während des Lesen der 526 Seiten kommt nicht einmal Langeweile auf; der Schreibstil ist sehr flüssig. Die Begegnung zwischen Eje und Nacht-Min wird nach der Einleitung nicht wieder erwähnt, so dass man nicht immer gedanklich pendeln muss. Das Zusammentreffen der beiden kommt dann erst wieder zu Beginn des zweiten Buches in einem Prolog zur Sprache (ich konnte nicht widerstehen, in der Nacht noch die ersten Seiten des zweiten Teils zu lesen).

Da ich diese Trilogie nur aus der Bibliothek ausgeliehen habe, also wieder zurückgeben muss, befasse ich mich schon mit dem Gedanken, mir die Bücher zu kaufen ... Das ist etwas, was man gut und gerne später nochmals lesen kann.