Rezension

Empfehlung für Märchenfans!

Der Prinz der Elfen - Holly Black

Der Prinz der Elfen
von Holly Black

Bewertet mit 4 Sternen

An dieser Stelle möchte ich mich bei dem Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken!

Holly Black ist ein Autorenname, den viele vermutlich schonmal gehört haben. Für mich war "Der Prinz der Elfen" das erste Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe. Es konnte mich zu Beginn wirklich überzeugen, allerdings hatte ich auch meine kleinen Kritikpunkte.

Der Weltenaufbau ist erstmal sehr gut gelungen. So ist Fairfold ein kleines Städtchen das an einen Wald angrenzt. In diesem Wald leben unterschiedliche Elfen. Manche brutal und blutrünstig, andere sind eher auf kleine Streiche aus. Moderne Zeit und fantastische Wesen/Welten gehen hier Hand in Hand. So schläft der Elfenprinz in seinem Sarg, während die Jugendlichen von Fairfold ihre Partys direkt neben ihm feiern.
Was mich an diesem Weltenaufbau etwas gestört hat, ist die Tatsache das verschwundene und getötete Touristen einfach vergessen wurden. Niemand hat nach ihnen gesucht. Nicht die Familien und auch nicht die Polizei. Das fand ich halt etwas merkwürdig, denn in der heutigen Zeit verschwindet eigentlich niemand einfach so, ohne das nicht zumindest irgendwer nach der Person sucht.

Generell hat mich die Story an viele Märchen erinnert. Der schlafende Prinz hatte etwas von Aurora und auch das typische Elemente "Ritter bekämpft Monster" findet seinen Platz. Der Schreibstil mutet auch sehr märchenhaft an, konnte mich aber leider nicht überzeugen. Für mich waren die Satzstellungen teilweise komisch und ich musste viele Sätze doppelt lesen, bis ich begriffen hatte was Sache war. Verschachtelte Sätze. Kurze Sätze. Viele Beschreibungen. Es war ein so bunter Misch, das ich mich bis zum Ende nicht an den Schreibstil gewöhnen konnte. Zwar hat eben dieser Schreibstil wunderbar zur Atmosphäre beigetragen, war für mich aber stellenweise echt anstrengend zu lesen. Trotz anstrengendem Schreibstil konnte ich das Buch am Anfang gar nicht aus der Hand legen. Die vielen Mysterien sind bis zum Schluss spannend, wenn auch man einige Ereignisse vorhersehen kann. Trotzdem gab es immer wieder einige Twists, die ich nicht habe kommen sehen. Es hat also durchaus Suchtpotential.

Hazel und Ben sind zwei wirklich liebenswerte Charaktere, wobei ich vor allem bei Hazel immer eine gewisse Distanz gespürt habe. So als würde die Autorin gar nicht wollen, das man Hazel zu sehr ins Herz schließt. Vielmehr fühlte sie sich wie eine Märchenfigur an, mit der man zwar mitfiebert, aber die doch irgendwie weit entfernt bleibt. Ben hingegen wirkte sehr menschlich. Er wirkte weniger einem Märchen entsprungen als seine Schwester. Auch bei den Charakteren wurde wieder dieser Misch aus Moderne und Märchen aufgegriffen. Was für mich einen wirklich interessanten Mix gegeben hat. Alle Charaktere waren zwar irgendwie Klischeehaft, konnten aber hin und wieder überraschen!

Natürlich darf eine Liebesgeschichte nicht fehlen. Diese war zwar vorhersehbar, aber trotzdem süß. Zwar habe ich Hazel mit jemand anderem geshippt, aber ich konnte mich dann am Ende doch ganz gut mit ihrer Wahl zufrieden geben.

Abschließende Meinung:
Der Prinz der Elfen ist ein Buch, das Fans von Märchen gefallen wird. Wer jetzt nicht auf Klischees steht, sollte die Finger von diesem Buch lassen.
Generell ist das Buch sehr atmosphärisch geschrieben und greift viele Märchenelemente auf. Leider wurde ich mit dem Schreibstil so gar nicht warm und ich hätte mir die Liebesgeschichte doch etwas anders erhofft, trotzdem hat "Der Prinz der Elfen" mich überzeugen können. Von mir gibt es daher 4 von 5 Sterne.