Rezension

Endgame hat begonnen...

Endgame: Die Auserwählten
von James Frey

Bewertet mit 5 Sternen

Als zwölf Meteoriten auf die Erde einschlagen, wissen wenige Auserwählte der Menschheit, was das bedeutet: Endgame hat begonnen. Zwölf Spieler machen sich auf den Weg, das Rätsel zu lösen und ihr Geschlecht vor der drohenden Vernichtung zu retten. Denn das Versagen eines Spielers bedeutet das Ende von etwa einem Zwölftel der Menschheit.

„Endgame – Die Auserwählten“ von James Frey ist im Grunde mehr als nur ein Buch. Das Buch enthält geheime Botschaften und Links im Buch führen auf Krypto-Rätsel im Internet. Wer das Rätsel dann noch als Erster löst, gewinnt 500.000 Dollar in Gold. Hört sich eigentlich super an, aber die Rätsel haben es in sich und ich muss gestehen, dass ich noch keines lösen könnte. Aber darauf kommt es mir bei einem Buch nicht wirklich drauf an, denn für mich zählt der Inhalt.

Als ich das Buch das erste Mal in den Händen hielt, war ich vom Cover sehr begeistert: ein goldenes Cover mit zusätzlich in Gold aufgedruckten Buchstaben und schwarzer Schrift, was diesem dadurch beinahe schon etwas Extravagantes gibt, dennoch aber passend ist.

James Frey hat für „Engame – Die Auserwählten“ einen recht besonderen Schreibstil gewählt. Die Kapitel sind kurz und immer aus der Sicht eines der vielen Spieler geschrieben. Am Anfang bestand meine Sorge darin, dass ich bei zwölf verschiedenen Spielern schnell den Überblick verliere. Glücklicherweise war dem nicht so, denn die Personen werden nach und nach eingeführt und zur Not gibt es hinten im Buch immer noch einen kurzen Überblick über alle Spieler. Die kurzen Kapitel führen aber auch zu einem schnellen Szenenwechsel, was die Geschichte einfach spannend macht und man nicht erst 100 Seiten liest und sich fragen muss, was eigentlich mit diesen und jenem Spieler passiert ist. Ich fühlte mich beim Lesen so immer mitten im Geschehen drin, zumal viele Ereignisse im Buch auch zur gleichen Zeit spielen.

Eine weitere Befürchtung meinerseits war, dass es sich einfach nur um eine Art neues „Tribute von Panem“ handeln könnte, aber meiner Meinung nach ist es doch wieder ganz anders. Böse Zungen könnten nun behaupten, dass es doch auch so sei, denn schließlich „spielen“ in beiden Büchern Jugendliche gegeneinander um ihr Leben. Aber bei Endgame gibt es keine Regeln, außer der einen, die Schlüssel in der richtigen Reihenfolge zu finden. Auch war in „Endgame“ nirgends die Rede davon, dass sie sich wirklich gegenseitig töten müssen, und anderseits steht im Zweifelsfall nicht nur das eigene Leben auf dem Spiel, sondern das des ganzen Geschlechts.

Ein weiterer positiver Aspekt sind die vielen verschiedenen Schauplätze und die Informationen, die James Frey dazu recherchiert hat. Denn die meisten Schauplätze gibt es tatsächlich, er hat sie nur oft an die Geschichte des Buches angepasst, was mir aber sehr gefallen hat. Ab und zu habe ich mich sogar dabei erwischt, dass ich den ein oder anderen Schauplatz selbst recherchiert habe.

Der Verlag hat für das Buch eine Altersempfehlung ab 16 Jahren vorgeschlagen. Diese ist auch auf dem Buch auch aufgedruckt ist. Ich kann dieser nur beipflichten, da es doch Szenen mit viel Gewalt gibt, und dann und wann auch mal Blut fließt. Ehrlich gesagt wäre ich auch enttäuscht gewesen, wenn es bei so einem Buch nicht auch etwas brutaler zugegangen wäre, denn wenn man überlegt, dass die Spieler von klein auf für Endgame trainieren und darauf gedrillt werden, Endgame zu gewinnen, wäre alles andere unglaubwürdig gewesen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es hat mich wunderbar unterhalten. Darum kann ich es nur weiterempfehlen und geben „Endgame – Die Auserwählten“ von James Frey 5 von 5 Sternen. Darüber hinaus kann ich jedem nur die kostenlosen Novellen ans Herz legen, da sie weitere Informationen zu den Charakteren liefern. Ich für meinen Teil werde nun sehnsüchtig auf die Fortsetzung warten und hoffe derweil auf weitere Novellen oder versuche mich doch weiter an den Rätseln.