Rezension

Endgültig

Endgültig
von Andreas Pflüger

Bewertet mit 4.5 Sternen

Früher war Jenny Aaron eine herausragende Agentin, die auf der ganzen Welt agierte, doch nach einem Vorfall, der ihr eine Kugel in den Kopf bescherte, ist sie blind und muss sich mit dieser für sie neuen Situation abfinden.
Doch plötzlich fragt ein Gefängnisinsasse, der auch ein Teil ihrer Vergangenheit ist, nach ihr und führt zu schwerwiegenden Folgen. Als der zu lebenslanger Haft verurteilte Frauenmörder Reinhold Boenisch, gegen den Jenny Aaron ermittelte, eine junge Psychologin tötet und nur mit Aaron sprechen möchte danach, nimmt sie den Fall an. Doch Boenisch ist nur der Anfang ~ eine Schachfigur in einem Komplott. Aaron wird erkennen, dass ihr bisheriges Leben eine einzige Vorbereitung auf die folgenden sechsunddreißig Stunden war. Um dieses Leben wird sie kämpfen müssen wie nie zuvor. So wie Aaron nur langsam ihre Erinnerungen an Barcelona wieder findet, erfährt auch der Hörer nur nach und nach mehr von der Handlung. Diese baut sich kontinuierlich auf und bleibt auf einem stetigen Spannungslevel. Knackige, lebensechte Dialoge und eine Handlung, die auf Knall auf Fall aufgebaut ist, lassen in Autor Andreas Pflüger den erfahrenen Drehbuchautor erkennen. Auch wenn die Handlung rasant aufgebaut ist, hat der Hörer nie das Gefühl, durch die Geschichte gehetzt zu werden.
Die Charaktere sind bildhaft und vielschichtig ersonnen, wenn auch mitunter ein wenig zu gut, zu böse oder zu heldenhaft. So scheint es ein wenig unglaubwürdig, dass Aaron trotz ihrer Erblindung immer noch eine regelrechte Kampfmaschine zu sein scheint, die auf dem Schießstand Höchstleistungen erzielt.
„Endgültig“ ist ein außergewöhnlicher Roman, der noch lange nachklingt. Dieser Thriller und seine durchweg sympathischen und glaubhaft gezeichneten Figuren hinterlassen bei mir einen langen Nachhall mit dem hohen Potenzial für weiter Fälle um Jenny Aaron und ihre Kollegen. Und wenn man dem Autor im Nachwort glauben darf: Aarons Geschichte ist noch nicht zu Ende.