Rezension

Endlich besser!

Die Chroniken der Verbliebenen - Die Gabe der Auserwählten
von Mary E. Pearson

Die Gabe der Auserwählten von Mary E.. Pearson 

 

Lia und Rafe ist die Flucht aus Venda gelungen. Doch Lia ist schwer verletzt und Rafe hin und her gerissen zwischen der Pflicht, sein Volk zu führen und Lias Wunsch, ihr Land vor der Invasion zu warnen. 

 

Zunächst muss ich sagen, dass mir dieser Band wesentlich besser gefallen hat als die letzten Bände in der Serie, allen Göttern sei Dank. Ich habe nur ein- bis dreimal die Augen verdreht - und war weitaus besserer Laune bei der Lektüre des Bandes als das letzte Mal. 

 

Doch beginnen wir am Anfang. Der zweite Band der „Chronik der Verbliebenen“ hat uns mit einem fiesen Cliffhanger zurück gelassen, Lias Leben am seidenen Faden. Trotz dessen, das mich der erste und zweite Band nicht begeistern konnten, hat mich doch interessiert, wie der Cliff aufgelöst wird und was weiter geschieht.

Wie auch schon in den letzten beiden Bänden muss ich den schönen Stil hervorheben, der mich diesmal auf spannende Art und Weise ins Geschehen hinein getragen hat. Ich fand es schön zu sehen, dass die Autorin Rafe und Lia Raum gegeben hat, und damit ihrer Beziehung ein bisschen Authentizität und Glaubwürdigkeit verliehen hat. Das hat mir zuvor ein wenig gefehlt. Aber wer solch eine Flucht gemeinsam durchsteht, der muss den jeweils anderen lieben - trotz aller Widrigkeiten. Das habe ich Rafe und Lia emotional zum ersten Mal seit drei Büchern wirklich abgekauft. Und dieses Gefühl hat mich auch über das Buch getragen. 

 

(Kaden ignorieren wir jetzt einfach mal. Er war wie immer da, wenn es zwischen Lia und Rafe gekriselt hat - und hat mich genervt. Schlicht und einfach weil für mich diese gesamte Dreiecksgeschichte von Beginn an falsch aufgezogen worden ist.)

 

Insgesamt hatte ich das Gefühl, Lia ist gewachsen - vom jungen Mädchen, zu einer verantwortungsbewussten jungen Frau. Und sie handelt auch so - das ist mir in dem Buch besonders aufgefallen und hat dem Roman sehr gut getan.

 

Der Roman wurde aufgrund der Dicke zweigeteilt - ich habe also nur die erste Hälfte zu lesen bekommen. Dass da der Spannungsaufbau ein wenig hinkt, versteht sich beinahe von selbst. Eigentlich geht es in diesem (halben) Band nur um eine Entscheidung, die getroffen wird. Der Leser wird quasi zurückgelassen - hibbelig darauf, was danach geschehen wird. Die Spannung flacht also nach dem bombastischen Anfang ab - aber der Roman bleibt trotzdem interessant, da die Fragen, die in den letzten Bänden aufgekommen sind, nicht beantwortet werden. Das hebt sich die Autorin (und in dem Fall der Verlag) bis zum Schluss auf.

 

Mein Fazit? Dieser Band hat mir deutlich besser gefallen als die letzten! Die Dreiecksgeschichte wurde allen Göttern sei Dank nicht so stark in den Vordergrund gestellt und man hatte dadurch das Gefühl, dass die Charaktere an Tiefe gewonnen haben. Kaden mag ich jedoch immer noch nicht sonderlich - Ich vergebe gute vier Sterne - und bin gespannt auf den finalen Band.