Rezension

Endlich wieder mehr Spannung

Herzblut - Volker Klüpfel, Michael Kobr

Herzblut
von Volker Klüpfel Michael Kobr

Bewertet mit 4.5 Sternen

Kluftingers bisher neuster Fall ist nun erstmals bei Droemer und nicht mehr bei Piper erschienen, was der Serie ein etwas anderes Aussehen bescherte. Doch auch dieser siebte Fall reiht sich passend in die wirklich geniale Serie um Kommissar Kluftinger ein und steht den anderen in nichts nach was Humor und Lokalcholorit angeht. Kluftinger ist eben eine ganz eigene Type, die dem Buch unheimlich viel Charme verleiht. In diesem Band dreht sich alles um das Herz. Beim bereits zu Beginn fast abgeschlossenen Fall des Taxismörders wurde der Taxifahrer durch einen Schuss von hinten ins Herz getötet und bei der nächsten gefundenen Leiche fehlt gar das Herz. Dass Klufti meint, dass er einen brutalen Mord mit seinem Handy aufgezeichnet hat, tut sein übriges dazu bei, seine persönlichen Herzschmerzen zu forcieren. Dabei ist dem kauzigen Kommissar gleich klar, dass diese Schmerzen nur auf sein baldiges Ableben hindeuten können. Da hilft es auch nicht gerade, dass die Kollegen alles anderes als überzeugt sind, dass die Geräusche auf Kluftis Alt-Handy wirklich zu einem Mord gehören, vor allem, da dieser das Gespräch während einer wichtigen Pressekonferenz angenommen hat…
Dieser Fall ist dieses Mal nicht nur gut konstruiert, sondern es kommt auch wieder mehr Spannung ins Spiel. Vor allem gegen Ende beginnt ein regelrechter Wettlauf gegen die Zeit, als es heißt das letzte geplante Opfer des Serientäters zu retten. Noch spannender wird es, da es ein guter Bekannter ist… Durch Kluftis Herzleiden ist diesmal das Grundthema etwas düsterer. Klufti sieht überall Herzkranke Menschen, hört von deren Ableben, wenn sie sich ein bestimmtes Gerät nicht leisten können und entscheidet sich schließlich sein Leben zu ändern. Da nicht nur eine Ernährungsumstellung dem Herzen gut tun soll, sondern auch eine grundlegende positive Einstellung, erlebt der Leser mitunter einen etwas anderen Klufti als sonst. Darunter leidet jedoch weder seine geniale Intuition, noch der Humor, der sich hier mal wieder vor allem im Zusammenspiel mit Kluftis Busenfreund Langhammer und in seiner Technikaversion zeigt.

Fazit: Nun im neuen Verlag hat Kluftinger nichts von dem verloren, was ihn bisher ausmachte. Dieses Buch ist geprägt von Kluftis Herzleiden, da der aktuelle Fall ihn stets darauf verweist. Der Fall hat zudem wieder mehr Spannung als der letzte, tauchen doch “endlich” wieder Leichen auf. Mit der gewohnten Portion Humor und Lokalcholorit ist Herzblut ein typischer Kluftinger-Roman. Hoffentlich lässt der nächste Fall nicht zu lange auf sich warten!