Rezension

Enttäuschend!

Eversea - Ein einziger Moment - Natasha Boyd

Eversea - Ein einziger Moment
von Natasha Boyd

Bewertet mit 2 Sternen

Die Leseprobe fand ich toll, aber der Rest vom Buch war schrecklich. Ich habe mich wirklich gequält!

Erster Satz:

Du weißt, dass du im Lowcountry von South Carolina bist, wenn sich das Lenkrad deines alten roten Pick-ups von der feuchten Luft rutschig anfühlt, die Nachrichten im Radio nur davon berichten, welchen Weg der jüngste atlantische Hurrikan voraussichtlich nehmen wird, und das überfahrene tote Tier, dem du gerade noch ausweichen kannst, ein fünf Fuß langer Alligator ist.

Meinung: 

Meiner Meinung nach ist das ein sehr sperriger erster Satz, der wenig Spannung erzeugt. Dafür ist er humorvoll und besitzt einen erkennbaren Stil. Für mich ist das der typische Ami-Stil. Das klingt nicht so nett, aber irgendwie schreiben amerikanische Autorinnen alle ähnlich in diesem Genre - oder es wird ähnlich übersetzt, wer weiß. Außerdem haben Amis eine bestimmte Art, erotische Szenen zu schreiben, welche mir nicht gefällt. Entweder sind die Frauen total unerfahren wie in "Eversea" oder "Schlampen". Das ist echt lahm. Vor allem wenn sie von nichts multiple Orgasmen bekommen oder so einen Quatsch. Zurück zum Thema: Lesbarer Stil, nicht besonders.

Das Cover ist dafür sehr schön. Die Farben sind wundervoll, die Schemen der Straße und der Brücke sowie die Kugeln/Tropfen... Ein äußerst ansprechendes und geschmackvolles Cover. Leider kann ich keine Verbindung zum Inhalt ausmachen.

Der Klappentext lässt auch nicht auf eine interessante Idee schließen. Überzeugt hat mich jedoch die Leseprobe, weswegen ich den Band bei der LLC 2015 unbedingt mitnehmen wollte. Leider war nur das erste Kapitel so eindrucksvoll. Danach wurde die Geschichte absolut vorhersehbar und langweilig. Ich musste mich schon etwas zusammenreißen, um bis zum Ende zu kommen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich den zweiten Band lesen möchte. Eher nicht.

Nicht einmal die Charaktere haben es geschafft, diese absolute durchschnittliche Geschichte zu verbessern. Keri Ann war mir in der Leseprobe äußerst sympathisch und ihre Bodenständigkeit wirkte sehr erfrischend auf mich. Sobald sie sich verliebt hatte, mutierte sie zum 0815-Mädchen mit keinerlei sexueller Erfahrung, dafür aber umso mehr Notgeilheit. Mir war auch immer schleierhaft, weswegen sie Jack "liebt", denn wenn sie mit ihm zusammen war, dachte sie nur an Sex. Liebe ist für mich was anderes.
Jack blieb weiterhin charmant und geheimnisvoll, wobei letzteres selbstverständlich Probleme hervorrief und auf Dauer sogar nervte. Kommunikationsprobleme sage ich da nur. Insgesamt schneidet Jack charakterlich trotzdem besser ab  als Keri Ann.
Dafür waren die Nebencharaktere gut ausgebaut, wenn man das an ihrer Rolle und Präsenz im Roman misst.

 

Fazit: 2*

Ich kann das Buch ehrlich nicht empfehlen, da es für mich schnell zur Quälerei wurde. Wer aber extrem leichte und vorhersehbare Lektüre bevorzugt, sollte sich "Eversea" mal ansehen. Als Sommerroman durchaus geeignet.