Rezension

Enttäuschend

DIE WAHRHEIT
von Melanie Raabe

Bewertet mit 3 Sternen

Verschollen

Von Melanie Raabe habe ich im letzten Jahr viel Gutes gehört, aber erst mit ihrem Buch "Die Wahrheit" komme ich dazu, mir selbst ein Bild zu machen.
Sarahs Ehemann Philipp ist vor sieben Jahren auf einer Geschäftsreise in Kolumbien verschollen. Jetzt taucht er plötzlich wieder auf, doch es ist ein gefährlicher Fremder, der sich unter Philipps Namen in ihrem Haus einnistet.
Ja, das ist ein perfekter Plot für einen spannenden Thriller. 
Anfangs haben mir die detaillierten Beschreibungen auch noch sehr gut gefallen, vor allem weil der Schreibstil so flüssig und gefällig ist. Die Beziehung zu ihrem kleinen Sohn wird lebhaft und authentisch wider gegeben und auch die Person der netten alten Nachbarsdame, die ihren Geist mit Standby-Reimen fit hält, rundet das Bild eines angenehmen Lebens ab.
Als jedoch der Fremde in Sarahs Leben eindringt, wird mit Ausführlichkeit in jeder Hinsicht zu viel. Es ist mir zu langatmig, die Spannung erreicht mich nicht und nach knapp der Hälfte habe ich mir nur gewünscht, bald zum Ende zu kommen.
Und jetzt wird es richtig schwer zu erklären, was mich am allermeisten gestört hat, denn jede Andeutung würde die Lösung verraten.
Mir jedenfalls war diese Auflösung absolut unglaubhaft, und im Nachhinein kann ich weder Sarahs Verhalten noch das des Fremden nachvollziehen. Ich gebe 3 gutgemeinte Lesesterne, weil mir Leo und auch die Nachbarin so gut gefallen haben, aber richtig weiterempfehlen kann ich dieses Buch nicht.