Rezension

Enttäuschend

Inselwinter - Elin Hilderbrand

Inselwinter
von Elin Hilderbrand

Bewertet mit 2 Sternen

Viel Drama - wenig weihnachtliches
...und Emotionen, die mich nicht erreicht haben.

Schade, als ich dieses Buch am Samstag entdeckt habe, habe ich mich auf einen weihnachtlichen Wochenendschmöker in der Herbstsonne gefreut.

Zum Inhalt kann man gar nicht viel sagen, ausser, dass es ein Sammelsurium an Dramen und Geschichten ist, denn scheinbar absolut jede Figur muss in diesen 3 Tagen - die das Buch umspannt - irgendein Leid aufgebrummt bekommen und sei es nur "Mein Freund umarmt seine Ex, also pack ich meine Sachen und unser Baby und hau ab!" Es war für mich nicht immer alles ganz nachvollziehbar und wirklich völlig überladen.

Die Autorin packt viel zu viele Hauptfiguren mit viel zu vielen Geschichten in dieses kleine Buch und der Leser bleibt irgendwie nur distanzierter Zuschauer, obwohl vieles sehr emotional sein sollte. Die Gefühle haben nur gar keine Zeit anzukommen. Durch den ständigen Personenwechsel bekommt man unheimlich schwer überhaupt einen Zugang zu den Charakteren und sie hinterlassen kaum Eindruck. Und so habe ich auch so manches Mal gekämpft um alle auseinanderhalten zu können.

Hätte die Autorin sich nur auf Mitzi und Kelley konzentriert, hätte es eine schöne Familiengeschichte werden können. Denn Mitzi ist im letzten Jahr mit George, dem Santa Claus der Stadt, durchgebrannt und hat ihren Mann Kelley mit der Pension sitzen gelassen. Inzwischen wird ihr Sohn in Afghanistan vermisst und Mitzi mehr und mehr bewusst, dass sie George eigentlich gar nicht liebt. Zur Taufe Ihrer Enkelin kehrt sie auf die Insel zurück...

Das Mitzi inzwischen trinkt um den Tag zu überstehen, Ihre Schwiegertochter tablettensüchtig ist, seit ihr Mann im Gefängnis sitzt etc. sind alles nur so Randgeschichten...
Eigentlich besteht dieses Buch aus zig Kurzgeschichten, sehr oberflächlich angerissen und mit offenem Ende.
Das hat mir leider absolut nicht gefallen. Und auch weihnachtliches gibt es wenig.

Fazit: Mein erster Roman von Elin Hilderbrand, von dem ich mir sehr viel mehr versprochen hatte.