Rezension

Enttäuschend

Coldworth City - Mona Kasten

Coldworth City
von Mona Kasten

Bewertet mit 2 Sternen

Meinung

Schade,schade, es hätte ziemlich gut werden können! Das Thema Superhelden / Mutanten finde ich an sich sehr gut, ich mag auch die X-Men-Reihe sehr gerne. Ich bin ein Fan von den verschiedenen Fähigkeiten und mag es, wenn man sich da etwas besonders kreatives einfallen lässt.

Dass das Buch also wegen seiner Mutanten an X-Men erinnert, finde ich per se nicht schlimm. Ab einem gewissen Punkt werden die Ähnlichkeiten nur leider viel zu krass! Zum Beispiel ist Protagonistin Raven sehr ähnlich zu Jean (Phoenix) von X-Men. Auch der erste andere Mutant, den man trifft, erinnert auf extreme Weise an Storm.

Solche Ähnlichkeiten oder auch die beiden in der X-Men-Welt existierenden Namen Raven (Mystique) und Wade (Deadpool) finde ich zu viel des Guten! Bei letzterem Namen habe ich mich sowieso gefragt, wie eine deutsche Autorin auf die Idee kommt, das sei ein guter Name für einen Charakter...

Was mich ansonsten noch am allermeisten gestört hat, war diese massive Konstruiertheit, die auch an vielen Stellen unlogisch ist oder wo es zumindest Unstimmigkeiten gibt. Diese möchte ich hier aber nicht erörtern, weil ich nicht spoilern möchte.

Es hat mich wirklich massiv gestört, wie "glatt" alles gegangen ist.

Außerdem kommt das Buch ziemlich oberflächlich daher und es hetzt durch die Geschichte. Die Autorin nimmt sich nicht genügend Zeit, um den Leser über allgemeine Dinge aufzuklären: Seit wann gibt es Mutanten, wie kam es dazu? Es wird erwähnt, dass Mutanten seit 25 Jahren gleichberechtigt sein sollen. Aber gab es davor vielleicht schon Mutanten? Die gejagt und ausgegrenzt wurden, bis irgendwann versucht wurde, sie zu integrieren und deswegen dieses Gesetz verabschiedet wurde?

Genauso geht es auch mit der Organisation weiter, zu der Raven gelangt: Wie groß ist sie eigentlich? Es wird als Hotel beschrieben, aber man lernt nur eine handvoll Leute oberflächlich kennen. Und vor allem sind das alles Teenager. Warum gehören der Organisation augenscheinlich nur so junge Leute an, bzw. warum gehen diese Teenager auf gefährliche Missionen?

Auf dem Buchrücken wird dann auch noch mit einer großen Lovestory geworben. Die war für mich höchstens lauwarm. Der erste Teil der Again-Reihe hatte mich nicht umgehauen, aber schwer zu glauben, dass die gleiche Autorin hier die Liebesgeschichte geschrieben hat. Also bei mir hat da nix geprickelt.

Fazit
Ich muss ehrlich sagen, wirklich enttäuscht zu sein. Das Buch liest sich recht flott und es ist nicht schlecht geschrieben. Die Idee an sich ist auch gut, aber die Umsetzung dann nicht mehr. Zu oberflächlich, zu viel X-Men, ganz krass konstruiert und dann viele Ungereimtheiten. Daher nur zwei Sterne.