Rezension

Enttäuschend!

Totengrab - Keith Nixon

Totengrab
von Keith Nixon

Bewertet mit 3 Sternen

Detective Solomon Gray ist vom Schicksal schwer gebeutelt worden. Vor zehn Jahren verschwand sein damals sechs Jahre alter Sohn Tom spurlos auf einem Jahrmarkt. Seine Frau, die ihm die Schuld dafür gab, verließ ihn und nahm sich nach einigen Jahren das Leben. Seine Tochter lebt inzwischen bei den Großeltern ohne jeglichen Kontakt zu Gray. Allein die Suche nach seinem Sohn und seine Arbeit halten Solomon weiter am Leben.

Als der 16-jährige Nick Buckingham aus dem fünften Stock eines verwahrlosten Apartmenthauses springt, ist Gray alarmiert. Könnte der Junge sein verschwundener Sohn sein? Als dann auch noch auf dem Handy des Toten Grays Telefonnummer im Speicher gefunden wird, beginnt er, nicht nur auf offiziellen Wegen zu recherchieren.

Zu Beginn kann man mit Solomon Gray mitfühlen und  nachempfinden, dass er nach diesen Schicksalsschlägen kein besonders umgänglicher Zeitgenosse und Kollege ist. Als er sich dann aber im Zuge der Ermittlungen immer tiefer in den Schlamassel reitet, seine Kollegen und Mitmenschen nur noch vor den Kopf stößt und sich jeden Abend volllaufen lässt, nervt es zunehmend. Die Dialoge sind oft aggressiv, wirken abstoßend und hingerotzt. Ob dies nun Grays wachsende Verzweiflung darstellen soll oder einer schlechten Übersetzung geschuldet ist, weiß man nicht. Grays Vorgesetze und Kollegen wirken ziemlich undurchsichtig. Bei keinem weiß man genau, wer nun ein (ehemaliger) Freund oder Feind ist. Die Auflösung des Falles/ der Fälle wirkt ziemlich konstruiert. Der einzige Lichtblick am Ende ist, dass es für Solomon Gray einen winzigen Hoffnungsschimmer gibt.

Nach einem viel versprechenden Beginn leider eine zunehmende Enttäuschung!