Rezension

Enttäuschendes Ende

Sterbegeld - Judith Winter

Sterbegeld
von Judith Winter

Bewertet mit 4 Sternen

Eine Familie wird kaltblütig in ihrem Zuhause ermordet. Aber warum? Alle sind sich sicher, dass sie keine Feinde hatten. Doch der Fall weist mehr Ungereimtheiten auf, als dass diese Familie einfach nur ein "Zufallsopfer" für einen kaltblütigen Killer sein konnte...

Dies ist der dritte Fall für die Ermittlerinnen Em und Zhou. Dies ist aber nicht wichtig, da ich die Reihe auch mit diesem begonnen habe. Ich habe das Buch zwar in einer Leserunde mit der Autorin gelesen, die teils Beziehungen genauer erklärte, wenn das Wissen aus den vorherigen Bänden fehlte, aber dennoch muss ich sagen, dass ich es auch so problemlos verstanden hätte.

Der Schreibstil ist fesselnd und unterhaltsam. Man kann wirklich in das Geschehen abtauchen und beobachtet alles als stiller Außenstehender. So hat man einen gewissen Abstand zu der Situation, was aber leider auch negativ ist, da man sich so nicht mit den Personen identifiziert. Es ist nicht so, dass die Figuren zum Teil nicht sympathisch sind. Einige davon sind mir sogar wirklich ans Herz gewachsen. Dennoch habe ich leider nie wirklich mit den Personen gefühlt, was für mich schon wichtig ist. Dadurch konnte ich einfach nicht zu hundert Prozent in das Geschehen abtauchen.
Dennoch gibt es immer wieder witzige Situationen, die einen einfach zum Schmunzeln bringen. Gerade diese starken Umbrüche im Schreibstil haben mir manchmal super gefallen.

Es gibt zwei Ermittlungsstränge, die, wie überraschend, miteinander zusammenhängen. Das war für mich ein bisschen zu viel des Guten, weil ich persönlich den zweiten Fall nicht so interessant fand. Dadurch war das Buch für mich teils einfach zu oberflächlich, weil einfach der Fokus auf bestimmte Dinge fehlte.

Die Personen, vor allem die Ermittlerinnen, sind mir ans Herz gewachsen und auch der Schreibstil konnte mich voll und ganz überzeugen. Leider hat die Auflösung für mich viel kaputt gemacht. Das Ende war für mich einfach nicht stimmig und auch nicht überzeugend. Das ist auch eigentlich mein einziger Kritikpunkt. Vielleicht bin ich mit falschen Erwartungen rangegangen. Wenn das Ende anders gewesen wäre, hätte es mir wesentlich besser gefallen.