Rezension

Episch Elfisch

Die Elfen - Bernhard Hennen

Die Elfen
von Bernhard Hennen

Bewertet mit 5 Sternen

Lange hab ich mich drum gedrückt mich an Bernhard Hennens Elfenuniversum heranzutrauen. Wie ich feststellen musste war das ein grober Fehler. Ich kannte Hennen bisher nur von einigen seiner DSA-Romane, die ich zwar als unterhaltsam, aber letztendlich als nichts Besonderes wahrgenommen habe. Aber hier ist es ihm gelungen eine (bzw. wenn man es genau nimmt ja sogar mehrere) in sich stimmige und fantasievolle Welt(en) zu erschaffen. Hennen (und sein Co-Autor James Sullivan) scheint seiner Fantasie hier endlich völlig freien Lauf gelassen zu haben. Die Charaktere - insbesondere die drei Protagonisten Nuramon, Farodin und Mandred - sind überzeugend geschildert und absolute Sympathieträger, deren Werdegang und Hintergrundgeschichte alles andere als vorhersehbar und austauschbar wirkt. Sie haben vor allem eins, was vielen Figuren in Fantasybüchern letztlich leider fehlt: Tiefe. Die Geschichte bietet selbst für den alteingesessenen Fantasyleser so manche Überraschung und das Konzept der Zeitsprünge, welche die Charaktere so ein ums andere mal erleiden müssen, gibt dem Werk einen gewissen epischen Anstrich. Ich will inhaltlich hier nicht weiter auf die Geschichte eingehen, um niemanden die Überraschung zu verderben. Ich selbst bin auch ohne jegliche Vorinformation an das Werk herangegangen, was das Lesevergnügen umso spannender für mich gemacht hat. Traut euch ran an das über 900 Seiten starke Meisterwerk, ihr werdet es nicht bereuen. Ich für meinen Teil werde mich auf jeden Fall bald auch durch die anderen Elfenbücher von Hennen durchschmökern, die auf meinem einfach nicht kleiner werden wollenden Stapel ungelesener Bücher liegen.