Rezension

Epischer Showdown mit etwas trägem, zähem Anfang

Rache und Rosenblüte - Renée Ahdieh

Rache und Rosenblüte
von Renee Ahdieh

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext

„Shahrzad war gekommen, um den Kalifen zu töten.
Und sie blieb, weil sie ihn liebte.
Doch ein Fluch, so mächtig und dunkel wie eine Wüstennacht, steht ihrer Liebe im Weg.
Nur Shahrzad allein kann ihn brechen, auch wenn das bedeutet, dass sie ihre Liebe womöglich opfern muss.“

 

Gestaltung

Das Cover sieht genauso aus wie das des ersten Bandes: dasselbe Mädchengesicht, ein ähnliches Rankenmuster, nur die Farbe und der Titel haben sich geändert. Mir gefällt das Mädchengesicht in dem Kreis nicht so ganz, weil es so abgezirkelt aussieht und ich hätte es schöner gefunden, wenn wir hier ein anderes Gesicht zu sehen bekommen hätten, weil es abwechslungsreicher gewesen wäre. Dafür mag ich die Farbe, die für diesen Band ausgewählt wurde, sehr gerne.

 

Meine Meinung

Mit „Rache und Rosenblüte“ findet die orientalisch angehauchte Geschichte aus 1001 Nacht rund um Protagonistin Shahrzad ihr Ende. Dabei setzt diese Fortsetzung genau da an, wo Band eins aufgehört hat. So musste ich mich erstmal etwas zu Recht finden in der Geschichte und orientieren, da mir nicht mehr alles aus dem Vorgängerband so präsent war. Zudem gingen mir auch in diesem Band die vielen außergewöhnlichen Namen und Bezeichnungen wieder nicht leicht von den Lippen. Beim Lesen stockte ich wieder jedes Mal, weil ich mich daran aufhielt, die Bezeichnungen zu entschlüsseln, richtig zu lesen und mich an sie zu gewöhnen bzw. sie mir einzuprägen.

 

Die Atmosphäre des Buches empfand ich als sehr angenehm, denn das orientalische Feeling sprang geradezu auf mich über. So fiel es mir leicht, in das Setting und die magische Welt von Shahrzad einzutauchen und  mich von ihr gefangen nehmen zu lassen. Der angenehme Schreibstil der Autorin trägt sein Übriges dazu bei, denn Renée Ahdieh zaubert mit ihren Worten Bilder vor das innere Auge des Lesers, die die Welt lebendig wirken lassen.

 

Die Handlung hat sich dieses Mal mehr auf die magischen Elemente fokussiert, denn Shahrzad entdeckt, dass sie magisch begabt ist. Auf diese Weise wurde der Fantasyaspekt des Buches intensiviert, was mir persönlich gut gefallen hat und gerne noch mehr hätte thematisiert werden können. Ich empfand nämlich die erste Hälfte des Buches als etwas langatmig. Hier wurde oftmals über die Politik des Landes gesprochen und dies war für mich doch recht trocken. Ich verstand zwar, dass die Autorin durch die Erklärungen der politischen Lage die Grundlagen für den Handlungsverlauf und das Verständnis gelegt hat, aber mir fehlte hier einfach etwas das Tempo.

 

Sobald dies abgehandelt ist, nimmt die Handlung jedoch Fahrt auf und konnte mich mehr fesseln. Es geht dabei dann immer rasanter zu und die Geschehnisse überschlagen sich. So konnte ich das Buch am Ende dann nicht mehr aus der Hand legen. Zudem gefiel mir, dass sich die Beziehungen zwischen den Charakteren entwickelt haben und dass die Figuren nicht in ihren Vorurteilen verhaftet geblieben sind. Sie haben nachgedacht und sind über sich hinausgewachsen. Beispielsweise haben Shahrzads Freunde ihre Einstellung gegenüber dem Kalifen geändert, was mir sehr gefallen hat.

 

Fazit

„Rache und Rösenblüte“ beginnt etwas langatmig und zäh, endet dafür aber umso rasanter, überraschender und actionreicher. Gerade zum Schluss konnte ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen, da der Showdown so fesselnd war. Die Beziehungen zwischen den Figuren sind im Vergleich zum ersten Band herangewachsen und haben sich weiterentwickelt, was die Autorin sehr schön dargestellt hat. Zudem vermag es die orientalische Atmosphäre des Buches den Leser gefangen zu nehmen.

4 von 5 Sternen!

 

Reihen-Infos

1. Zorn und Morgenröte

2. Rache und Rosenblüte