Rezension

episches Ausmaß

Harry Potter 6 und der Halbblutprinz - Joanne K. Rowling

Harry Potter 6 und der Halbblutprinz
von Joanne K. Rowling

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mal ehrlich: Als wir angefangen haben, die ersten Bänder der Geschichte um Harry Potter zu lesen, konnte man kaum erahnen, welch episches Ausmaß die Geschichte erreichen würde. Mittlerweile gibt es sechs Bände und spätestens seit den letzten zwei Bänden ist die Geschichte, die zunächst aussah als sein sie für Kinder oder Jugendliche, auch ganz schön erwachsen geworden.

Nun aber zum sechsten Teil:
Er ist wieder gut zu lesen, besser als der fünfte Teil, in dem es teilweise etwas langatmig wurde. Dieses Problem bestand nach meiner Ansicht im sechsten Teil nicht. Dennoch ist das Buch von der Art her dem fünften Teil ähnlicher (ein erwachsener und düsterer Stil), als seinen anderen Vorgängern: Die Spannung im Buch baut sich erst spät auf und die Sachen, die die Handlung des Buchs bestimmen scheinen nicht so offensichtlich von Wichtigkeit zu sein wie in den ersten vier Büchern. Der erste Teil führte in die Welt von Hogwarts ein und man las so nur „Neues", die Kammer des Schreckens hatte die geheimnisvolle Stimme und das Rätsel um die Kammer selbst und war wirklich fesselnd, der dritte Teil handelte von einem entflohenen Mörder, der Harry jagt und war von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Der vierte Teil, meines Erachtens nach der bisherige Höhepunkt, war trotz der großen Seitenzahl unglaublich mitreißend: Zunächst das Quidditch Turnier auf dem die Todesser auftraten, dann das Geheimnis um Moody und natürlich das Trimagische Turnier. Im Vergleich hierzu war die Handlung des „Orden des Phoenix" eher berechenbar, erst zum Schluß baute sich die Spannung auf. Im sechsten Teil wurde erstmals nichts wirklich Neues eingeführt, eigentlich war es „back to normal":

Harry wurde nicht mehr von Zweifeln geplagt, seine Stimmung war nicht mehr so düster und vor allem: Er ist wieder der beliebte Held, mehr noch als in den ersten Teilen. Darüber hinaus wurden die bisher auftretenden Handlungsstränge der einzelnen Bücher miteinander verknüpft und die Geschichte weitererzählt. Die Handlung dreht sich vielmehr um unspektakuläre Dinge: Was plant Malfoy? Wer ist der Halbblut-Prinz? Was passiert mit Ginny?
Man erfährt vor allem viel über die Vergangenheit von Voldemort. Und auch die Beziehung unter den Freunden nimmt einen großen Platz ein.

Eines schafft das Buch jedoch: Es ist meiner Meinung nach nicht berechenbar, man tappt doch lange im Dunkeln.
Auch kann man nicht wissen, wie sich Snape zum Schluß entscheiden wird. Behält Dumbledore Recht?

Schön finde ich, dass sich die Charaktere entwickeln. Nicht nur, daß die Hormone mit ins Spiel kommen, nein, auch die Figuren lernen aus ihren Fehlern. Harry macht beispielsweise das, was man ihm am liebsten in den vorherigen Bänden zugeschrieen hätte: ERZÄHL ES DUMBLEDORE! Mach doch bitte keinen Alleingang! Man sieht also, daß Harry vernünftiger wird. Dafür machen andere Personen auch Fehler (bspw. Dumbledore).

Insgesamt natürlich wieder ein sehr gutes Buch, das uns nun gespannt zurückläßt mit der der Erwartung auf Band 7.