Rezension

Erbin des Lichts

Silberschwingen 1: Silberschwingen - Emily Bold

Silberschwingen 1: Silberschwingen
von Emily Bold

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Autorin Emily Bold hat mit „Erbin des Lichts“ einen Reihenauftakt geschrieben, welche die Geschichte von Thorn erzählt.

 

Klappentext:

Thorn kann kaum atmen, ihr Körper schmerzt, ihr Rücken glüht – etwas Unerklärliches geht mit ihr vor. Und schon bald erfährt sie: Sie ist halb Mensch, halb Silberschwinge und schwebt plötzlich in höchster Gefahr. Denn als Halbwesen hätte sie bereits nach ihrer Geburt getötet werden sollen. Als Lucien, der Sohn des mächtigen Clanoberhaupts der Silberschwingen, von ihrer Existenz erfährt, macht er Jagd auf sie. Thorn ist fasziniert von Lucien, denn er ist das schönste Wesen, dem Thorn jemals begegnet ist – und zugleich ihr schlimmster Feind.

 

Dies war mein erstes Buch aus der Feder der Autorin und ich war schon sehr auf dieses Werk gespannt, hatte ich doch schon viel Gutes darüber gehört.

Der Schreibstil von Bold ist angenehm und jugendlich, dadurch hat sich „Erbin des Lichts“ flüssig lesen lassen. Dieses Buch wird auf verschiedenen Perspektiven erzählt. Hierdurch bekommt man einen vielseitiger Einblick in das Geschehen und auch in die Gedankengänge und Handlungen der Protagonisten. Besonders die Protagonistin wird näher beleuchtet – der Leser bekommt einen guten Einblick in ihre Gedanken und kann sie dadurch besser verstehen. Die Umsetzung hat mir hier recht gut gefallen – die Einblicke von Thorn konnten mich zwar nicht immer überzeugen, doch dadurch konnte ich manche Handlungen einfach besser nachvollziehen. Ich finde, dass die Handlung teilweise etwas dahin plätschert. Leider konnte die Autorin meiner Meinung nach nicht immer die Spannung aufrecht erhalten, manche Stellen empfand ich als unnötig lang gezogen. Andere Szenen dagegen waren sehr spannend und auch durch den Perspektivenwechsel konnte oftmals zusätzliche Spannung erzeugt werden.

Dieses Romantasy- Werk hat eigentlich zwei Protagonisten. Auf der einen Seite ist da Thon. Sie ist ein Mädchen im Teenageralter, wirkt auf mich jedoch recht sympathisch. Sie ist eine Kämpferin, was nicht nur bei ihren sportlichen Aktivitäten erkennbar ist. Sie setzt sich für die Menschen ein, welche ihr wichtig sind. Kurz vor ihrem 16. Geburtstag ändert sich ihr Leben von einem Tag auf den anderen. Sie erfährt, dass sie ein Halbwesen ist und somit zum Teil auch eine Silberschwinge. Thorn hadert nicht lange mit sich und ergibt sich recht schnell ihrem Schicksal. Allgemein fand ich sie für ein Mädchen im besten pubertären Alter doch etwas zu rational und reif. Gut fand ich jedoch, dass der Leser zusammen mit Thorn die Welt der Silberschwingen kennen lernt- mit all ihren Vorteilen aber auch Verpflichtungen. So langsam lernt man diese Welt besser kennen und muss erkennen, dass diese recht geheimnisvoll und nicht immer einfach ist.

Auf der anderen Seite ist da der männliche Protagonist Lucien. Sein Vater ist das Oberhaupt der Silberschwingen. Er befolgt häufig die Anweisungen seines Vaters und hat nicht nur angenehme Wesenszüge. Lucien wirkt recht düster und soll wohl die Position des Bad Boys einnehmen. Mir persönlich war Lucien unsympathisch. Ich bin mit seiner Art, wie er manchmal etwas denkt und genau das Gegenteil tut, einfach nicht warm geworden.

Auch die Verbindung zwischen Lucien und Thorn ist in meinen Augen leider nicht nachvollziehbar. Ich fand sie unglaubwürdig. Ständig wird betont, dass Lucien ein Monster ist, dennoch schwärmt Thorn ständig für ihn. Besonders in der zweiten Hälfte des Buches waren mir diese Schwärmereien einfach zu viel. Auch als Teenager sollte man in solch einer Situation nicht nur an die tollen Muskeln denken, besonders da sie vorher doch recht rational beschrieben wurde. Und auch Lucien entwickelt Gefühle für Thorn, mag ihre zerbrechliche Art aber auch ihre innere Stärke. Ich konnte die Verbindung zwischen den beiden leider nicht nachvollziehen. Dies hat für mich einen großen Kritikpunkt ausgemacht.

„Erbin des Lichts“ endet mit einem bösen Cliffhanger, welcher die Neugier auf die Fortführung des Geschehens steigert. Obwohl mich diese Schwärmereien genervt haben, hat dieses Ende mein Interesse am Fortgeschehen der Geschichte geweckt.

 

Insgesamt konnte mich Emily Bold mit ihrem Reihenauftakt „Erbin des Lichts“ nicht vollständig überzeugen. Es hat überzeugende Ansätze, die Welt der Silberschwingen fand ich recht ansprechend. Doch leider konnte mich die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten einfach nicht überzeugen. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben.