Rezension

Erblüht das Gut zu neuem Leben?

Eine Liebe in Apulien - Sabrina Grementieri

Eine Liebe in Apulien
von Sabrina Grementieri

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover ist sehr auffällig. Man hat das Gefühl, als schaut man von seiner Terrasse im Sommer auf das unendliche Meer. Es ist herrlich warm und man fühlt sich unter südlicher Sonne bei strahlendem Himmel im Urlaub. Der Titel des Buches „Eine Liebe in Apulien“ sowie der Name der Autorin „Sabrina Grementieri“ kommen sehr gut im Himmel zur Geltung. Ein Cover, an dem man nicht vorbeisehen kann. Es fällt einem sofort ins Auge, einfacher Hingucker.

Inhalt
Viola, die nach dem Diplom in Innenarchitektur noch einen Masterkurs absolviert hatte, bekommt die schreckliche Nachricht per Telefon, dass ihre Großmutter Adele gestorben ist. Nun muss sie mit ihren Eltern Edoardo und Marianna Cardelli zur Beerdigung in den Süden fahren. Die Großeltern hatten hier einen großen Gutshof, auf den Viola immer ihren Urlaub verbracht hatte. Da sie ihren Freund und ihren Arbeitsplatz verloren hat, weiß sie nicht genau, wie ihr Leben jetzt weitergehen soll. Da fällt ihr der Rat ihrer Großmutter ein, den sie erst kürzlich bekommen hat: »Verzweifele nicht, nichts geschieht je ohne Grund. Du musst nach vorn schauen und daran denken, dass du dich nun nicht mehr mit unnötigem Ballast herum quälen musst.« Nach der Testamentsverlesung bleibt Viola auf dem Gutshof, den sie von ihrer geliebten Großmutter geerbt hat. Viola sucht nach dem Grund, wieso sie das Gut von ihrer Großmutter bekommen hat. Sie kümmert sich um den Hof, macht erste Renovierungsarbeiten mit dem Geld, das ihre Großmutter ihr hinterlassen hat. Viola hat genaue Vorstellung und will das Gut zu altem Glanz verhelfen und daraus ein Hotel „Bed and Breakfast“ machen. Dabei soll ihr ihre Freundin Laura, die Köchin ist, helfen und die Küche übernehmen. Ihre Fähigkeiten als Innenarchitektin kann sie voll einbringen und die Renovierungsarbeiten macht sie mit Aris, einem jungen Mann aus der Gegend, von dem eine starke Anziehungskraft ausgeht. Sie braucht viel Durchhaltevermögen um ihr Vorhaben zu verwirklichen, da immer wieder Probleme und Geheimnisse auftauchen, die sie lösen und bewältigen muss. Aris, der unglücklich mit Sara liiert ist, steht ihr bei. Als ihre Freundin Sara endlich kommt, geraten die Ereignisse außer Kontrolle, so kommen sich auch Aris und Viola näher.
Der Schreibstil ist fantastisch, fesseln aber spannend bis zum Schluss. Die Charaktere und ihre Eigenarten sind sehr gut beschrieben. Mit dem „besonderen“ Jungen bringt die Autorin noch das Thema Autismus ein. Die schwierige Situation ist sehr bildlich dargestellt, so konnte ich in die Geschichte eintauchen und der Handlung folgen als gehörte ich irgendwie mit dazu. Selbst die Beschreibung der Landschaft, des Dorfes und der Dorfbewohner, die mit Misstrauen und feindseliger Haltung Fremden gegenüber dargestellt werden, ist sehr feinfühlig und glaubwürdig rüber gebracht worden. Besonders gut hat mir die bürokratische Arbeit der Baubehörde gefallen, die auch noch die Anträge verloren haben, genau wie im echten Leben gab es Hindernisse, die überwunden werden mussten.
Die Geschichte beginnt direkt mit vollem Tempo. Zum Ende des Buches wird es sehr spannend und ich möchte wissen, wie wird sich Viola entscheiden. Sie will keinen enttäuschen, kann aber auch nicht allein die ganze Verantwortung übernehmen. Sie braucht Menschen, die zu ihr stehen und mit ihr gemeinsam das Projekt beenden. Es ist so viel passiert, dass sie bereit ist zum Verkauf, aber jetzt will keiner mehr das Gut haben. Wie geht es weiter? Doch erst auf den letzten Seiten trifft Viola ihre endgültige Entscheidung. Jetzt hoffe ich auf ein Wiedersehen in Apulien, den Neuanfang und die große Liebe von Laura und Ezio. Wird Violas Hotel ein großer Erfolg? Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.