Rezension

erfrischend aber angepasst

Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki - Haruki Murakami

Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki
von Haruki Murakami

Bewertet mit 3.5 Sternen

Worum es geht?

Als Teenager waren Ao ( Blau ) , Aka ( Rot ), Kuro ( Schwarz ) , Shiro ( Weiss ) und Tazaki beste Freunde. Alles taten sie gemeinsam.
Der 39 Jährige Tazaki wird bei einem Date an seine Vergangenheit erinnert und muss schmerzlichst zugeben dass er nach der Trennung von seinen Freunden niemehr das gefühl der Zugehörigkeit erlebt hat. Sara weigert sich sich weiterhin mit Tazaki zu treffen wenn dieser nicht bereit ist seine Wunden von Damals zu heilen und seine Freunde ausfindig zu machen. Warum haben seine Freunde sich von ihm abgewandt? Was war so schlimm dass sie ihn schonunglos verstiessen. Lag es nur daran dass Tazaki keine Farbe im Namen trägt?

Meine Meinung:

Das ganze Buch kann ich mit dem Wort "angepasst" beschreiben. Murakami hat sich angepasst. Ob das jetzt gut oder schlecht ist kann jeder für sich selbst entscheiden. Er macht es dem Leser damit leicht in die Geschichte reinzukommen. Neulinge des Murakami-Kultes werden ein verhältnismässig ruhiges Buch bekommen dass nicht abschrecken wird. Kenner werden vielleicht enttäuscht sein, etwas suchen dass nicht vorkommen wird. Das fantastische Element fehlt. Übrig bleibt das Portrait eines farblosen Mannes. Die Psyche des Menschen steht im Mittelpunkt und wird pointiert dargelegt. Nicht dass das Buch langweilig ist, nein. Halt nur nicht...speziell. Ein wenig zu oft wiederholt. Wer Menschen mag die auf dem Selbstfindungstrip sind und nebenbei versuchen Geheimnisse der Vergangenheit zu lösen um damit abschliessen zu können wird hiermit glücklich! Ich hatte ein paar entspannte Stunden am Sonntag, eine Seltenheit mit Murakami und vielleicht deswegen mal erfrischend.