Rezension

Ermittlung einer Blinden

Endgültig
von Andreas Pflüger

Bewertet mit 4.5 Sternen

Jenny, eine bei einem verdeckten Einsatz Jahre zuvor erblindete Ermittlerin, hat ein starkes Motto: alles ist erreichbar.

Und sie schafft es, sich mit Hilfe ihres Vaters und ihrer eigenen Disziplin das „Sehen mit den Ohren“ anzueignen. Hartes Training verhilft ihr dazu weiterhin in ihrem Beruf zu arbeiten.

Sie wird von Berlin zur Mithilfe eines alten Falls hinzu gezogen. Es stellt sich heraus: in früherer Widersacher lässt nicht locker. Leider kann sie sich nicht mehr an viele Einzelzeiten an die Zeit vor ihrem schrecklichen Unfall erinnern. Trotzdem ist sie sich sicher, dass Holm keine Ruhe geben wird. Sie befindet sich in Lebensgefahr.

 

Die Perspektive, die Geschichte aus der Sicht einer Erblindeten zu schreiben, ist sehr spannend. Das ist eine Facette, die man so nicht kennt und wurde vom Autor sehr gut beschrieben. Man lebt mit Jenny im Dunkeln und erfährt schrittweise, wie sie sich fühlt, an etwas herantastet und mit Problemen und Unvorhergesehenem umgeht.

Das so genaue Beschreiben des Verhaltens einer Blinden setzt sehr genaue Recherchen voraus. Das ist Andreas Pflügler in meinen Augen absolut gelungen. Mir hat das „Mitermitteln“ sehr viel Spaß gemacht, Spannung erzeugt und mich mit in die Geschichte eintauchen lassen.