Rezension

Erotik und Schwachsinn

Calendar Girl 01 - Verführt - Audrey Carlan

Calendar Girl 01 - Verführt
von Audrey Carlan

Wer einen guten erotischen Roman lesen will......der soll lieber weiter suchen!

Ich habe mir das erste Buche dieser Reihe gekauft als ich an einem winzigen Bahnhof mit einer winzigen „Buchhandlung“ verzweifelt feststellte, dass mein Kindle da lag wo ich es vergessen hatte, bevor ich mich für eine ca. fünfstündige Zugfahrt aufgemacht habe. So eine Fahrt ohne Lesestoff?! Unmöglich! Obwohl mich der erste Band nicht vom Hocker gerissen hat, wollte ich dann doch wissen wie es weitergeht.

Zum Inhalt:

Mia ist ein liebenswürdiges Mädchen, der ihre verkorkste Familie viel bedeutet. Ihre Mutter hat die Familie verlassen, als Mia noch klein war, ihr Vater ist Alkoholiker und spielsüchtig und steckt bis zum Hals in Schulden. Um die Halsabschneider an die er geraten ist loszuwerden, fängt Mia in der Escort-Firma ihrer Tante an und verdient so jeden Monat 100.000 Dollar. Der schöne Nebeneffekt dieses Jobs: Mia wird von gutaussehenden Männern gebucht, die von gewissen „Sonderleistungen“ nicht abgeneigt sind.

Ich kannte Audrey Carlan zuvor nicht. Ihr Schreibstil ist sehr einfach und ohne Anspruch. Man kann sich also sehr leicht von der Geschichte mitziehen lassen. Allerdings fehlte mir dadurch irgendwie der Spaß am Lesen. Fast alles war vorhersehbar und wenn doch mal etwas Unvorhersehbares geschah war es so überzogen, dass ich nur ungläubig den Kopf schütteln konnte. Ich bin deshalb irgendwann dazu übergegangen, die Seiten nur noch zu überfliegen, was völlig ausgereicht hat um den Geschehen zu folgen aber den Übertreibungen einigermaßen zu entgehen.

Die Charaktere gehen leider nicht sehr in die Tiefe. Im Gegenteil wird jede Person als nahezu perfekt beschrieben und das in jeder Hinsicht. Schon Mias erster Kunde sieht aus wie ein junger Gott, verschafft ihr multiple Orgasmen am laufenden Band, ist als Filmemacher unglaublich talentiert, dadurch steinreich und dazu noch herzensgut. Und so geht es weiter von Kunde zu Kunde. Das Familiendrama und die Bösewichte könnten auch aus einer Seifenoper stammen, nichts Überraschendes oder Interessantes.

Wie schon gesagt, eine leichte Geschichte die so dahintröpfelt, unterbrochen von völliger Übertreibung. Dieses Buch war wie erwähnt ein Verzweiflungskauf und dafür auch ok. Unter anderen Umständen hätte ich es mir wohl eher nicht gekauft. Im Anschluss wollte ich die Reihe vervollständigen, ob ich das noch tun werde kann ich nach diesem Band jetzt allerdings nicht mehr sicher sagen. Vielleicht wenn ich wieder ohne Buch vor einer längeren Reise stehe…