Rezension

Erschreckend realistisch

Breathe - Gefangen unter Glas - Sarah Crossan

Breathe - Gefangen unter Glas
von Sarah Crossan

Wie überlebst du in einer Welt ohne Sauerstoff?

INHALT

Neunzig Prozent der Menschheit sind seit dem Switch gestorben, die restlichen kämpfen in der Kuppel ums Überleben. Die Welt außerhalb der Kuppel ist nur noch Ödland, weniger als sechs Prozent Sauerstoff sind in der Luft. Die Kuppel selbst wird von der Firma BREATHE regiert, die Sauerstoff synthetisiert und die restliche Menschheit damit versorgt. Die Bewohner sind in zwei Klassen geteilt, die Premiums und die Seconds.
Premium Quinn und Second Bea planen einen Ausflug ins Ödland, als sie von der Bewohnerin Alina gebeten werden, sie hinauszuschmuggeln. Sie ist eine Rebellin und auf der Flucht vor dem Ministerium. Nie hätten Bea und Quinn gedacht, einmal einer Verbrecherin zu helfen, doch schon bald müssen sie erkennen, dass nichts so ist, wie sie gedacht haben. Und schon bald wissen sie nicht mehr, auf welcher Seite sie stehen sollen...

MEINE MEINUNG

Die Welt, die Sarah Crossan in Breathe - Gefangen unter Glas geschaffen hat, ist gleichermaßen erschreckend wie realistisch. Durch den Switch, herbeigeführt durch menschliche Experimente, ist der Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre auf 4 Prozent gesunken. Mehr als neunzig Prozent der Erdbevölkerung sind dabei gestorben, die restlichen zehn leben seit Generationen in der Kuppel, einer Stadt unter Glas. Versorgt werden sie von BREATHE, die künstlich Sauerstoff synthetisieren. Doch das Gas ist teuer und nur die Premiums können sich so viel davon kaufen, wie sie wollen. Die Seconds müssen hart dafür arbeiten, überhaupt überleben zu können.

Das Szenario ist zwar erschreckend realistisch, allerdings fehlen hier und da ein paar grundlegende Hintergrundinformationen. Was den Switch ausgelöst hat, wird nicht erklärt, ebensowenig in welchem Jahr. Auch, warum es die Premiums und Seconds gibt, wann die Kuppel entstanden ist, wie der Präsident der Präsident geworden ist, wird nicht erläutert. Ein paar mehr Details wären schön gewesen.

Die drei Figuren Bea, Quinn und Alina erzählen abwechselnd aus der Ich-Perspektive. Schön ist, dass jede Figur eine eigene Art zu erzählen hat, sodass man die Figuren auseinander halten kann. Die Nebenfiguren bleiben mir dafür etwas zu blass.

Der Plot ist spannend, baut sich aber sehr langsam auf. Im letzten Drittel gibt es kurzzeitig eine Durststrecke, bis sich dann auf den letzten Seiten alles überschlägt und man kaum noch mitkommt. Das hätte etwas besser gelöst werden können, es wirkt sehr übereilt.
Fazit: eine erschreckend realistische Idee, die aber etwas besser ausgebaut werden könnte.

3,5 von 5 Punkten

Cover 1 Punkt, Idee 1 Punkt, Plot 1/2 Punkt, Sprache 1/2 Punkt, Figuren 1/2 Punkt

~*~ DTV ~*~  432 Seiten ~*~ ISBN: 978-3423760690 ~*~ Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag ~*~ 16,95€ ~*~ 1. März 2013 ~*~