Rezension

Erschreckende Realität im Fantasy-Gewandt

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
von Sabaa Tahir

Erster Satz
"Mein großer Bruder kehrte heim in den dunklen Stunden vor der Morgendämmerung,
in denen sogar die Geister ruhen."

Gestaltung
Das Cover zeigt eine mediterran/arabisch wirkende Stadt
sowie im oberen Bereich die Augenpartie einer männlichen Person.
Ich vermute dies soll Elias sein, sowie die einwachsende Maske.
Persönlich habe ich mir diese ganz anders vorgestellt und
wüsste ohne das Buch zu kennen auch nicht, was das darstellen soll.
Daher gefällt mir das englische Cover etwas besser.
 Wenn man das Buch zuerst aufklappt, kann man eine Art Pergamentmuster erkennen,
welches sich von der Struktur und Farbe her gut in das Farbkonzept einpasst.
Im Inneren ist das Buch in zwei Teile eingeteilt,
welche jeweils eigene Titel tragen.
Währenddessen tragen die Kapitel keine Titel,
sondern werden in römischen Zahlen durchgezählt,
wobei bei jedem Kapitel die Sicht zwischen Laia und Elias wechselt.
Insgesamt gefällt mir die Gestaltung ganz gut,
wobei, wie bereits angemerkt, mir das Originalcover einen Tucken mehr zusagt.

Meine Meinung
"Die Herrschaft der Masken" ist mal so ein ganz anderer Fantasyroman.
Man spürt deutlich, dass die Autorin ihre Inspiration im nahen und mittleren Osten
gefunden hat, wie sie auch zu Beginn des Buches in einem Vorwort erwähnt.
Die Geschichte ist aus Sicht von Laia, eine Kundige, und Elias, einer Maske, erzählt,
dabei überschneiden sich teilweise ihre Handlungen, andererseits erfährt man
aber auch vieles über den Widerstand und die Masken.
Sabaa Tahirs Schreibstil hat etwas an sich, was mich nicht losließ.
Ich kann nicht sagen, was genau es ist, aber er fesselte mich an das Buch.
Sehr gut gefiel mir auch das Setting,
es war mal etwas anderes für Fantasy und ich konnte mich wirklich
in die Szenen hineinfühlen.
Ich denke allerdings, dass der Geschichte ein etwas geringerer
Anteil an Fantasywesen, welche in einigen Szenen auftauchen
und auch nur nebensächlich sind, besser getan hätte um
die Botschaft dahinter realer transportieren zu können.
So bleibt diese doch leider etwas auf der Strecke.
Laia war mir manchmal etwas zu anstrengend,
während ich mit Elias ganz gut klar kam,
allerdings befürchte ich, dass sich etwas anbahnt,
was mir so gar nicht gefällt und ein typisches Jugendbuch-Klischee wäre.
Bitte, Sabaa Tahir, bitte nicht.
Insgesamt finde ich, dass dieses Buch nicht nur etwas für Mädchen ist,
was der deutsche Reihentitel leider andeutet,
sondern auch für Jungs Action dabei ist.
 Die Nebencharaktere fand ich äußerst interessant und möchte von einigen
wirklich noch mehr erfahren, besonders Köchin und Helena zählen dazu.
Ich bin froh, dass der Verlag seine Zuspruch für ein
zweites Buch gegeben hat, denn das Ende war doch schon sehr offen
und ich möchte wirklich wissen, wie es weiter geht.

"Die Herrschaft der Masken" ist ein Roman,
welcher die erschreckende Realität in einigen Ländern zum Vorbild hat
und diese geschickt in eine Fantasy-Welt integriert
um den Leser dafür zu sensibilisieren.
Ich kann es nur jedem empfehlen, welcher mindestens 14 ist
und keine Scheu vor einer teilweise brutalen, aber packenden Geschichte hat.
 
Ursprünglich veröffentlicht auf Books on PetrovaFire