Rezension

Erschreckendes Thema und gar nicht mal so abwegig

Lämmerweid - Joachim Rangnick

Lämmerweid
von Joachim Rangnick

Bewertet mit 4 Sternen

Absolut übel kann einem werden, wenn man den neuen Krimi von Joachim Rangnick liest.
Es geht um den Irrsinn der Agrarindustrie und was hinsichtlich der chemischen und gentechnologischen Möglichkeiten mit unserer Nahrung sowie Umwelt angestellt wird.
Der Journalist Walcher, Hauptfigur der Rangnick-Krimireihe, verliert seinen Informanten zu diesem Thema. Dieser wird angelehnt an einen Baum an eine Schafsweide gestellt. Mausetot ist er da schon. Walcher gerät selber unter Verdacht, weil seine Visitenkarte bei dem Toten gefunden wurde und Tierhaare, die von seinem Hund Rolli stammen. Sein Kommissar-Freund Brunner ist ihm plötzlich gar nicht mehr wohl. Nach und nach lässt sich erkennen, welche Machenschaften hinter der hiesigen Agrarindustrie stehen und dass auch vor grausamen Gewalttaten nicht zurückgeschreckt wird.

Der Krimi ist ein durchgängig pures Lesevergnügen mit einigen Überraschungseffekten, die mich dazu veranlasst hatten, das Buch kaum mehr aus der Hand zu legen, obwohl mir der oft langsame und leicht zähflüssige Stil von Herrn Rangnick, zeitweise nicht sehr behagt hat. Trotzdem ist ihm ein Kracher gelungen, der ein hoch brisantes Thema anspricht und somit absolut in unsere Zeit passt. Schön viele Tote, ausgeklügelte Verbrechensbekämpfung und illustre Perönlichkeiten geben der Handlung die Würze. Blutrünstig ist die Geschichte nicht, aber fein ausgedacht und recherchiert stellt der Autor so die Unzulänglichkeiten der Nahrungsbeschaffung dar, dass es einem kalt den Rücken hinunter läuft.

Der Krimi hat mich erschreckt und über eine Ernährungsumstellung nachdenken lassen. Den Einkauf im nächsten Discounter-Supermarkt habe ich auch ausfallen lassen. Dann lasst's euch mal schmecken!