Rezension

Erschütternd

Albtraum - Margarete van Marvik

Albtraum
von Margarete van Marvik

Schockierende Lebensgeschichte nach einer wahren Begebenheit

Franziska ist ein junges Mädchen von fast 18 Jahren, die Zeit ihres Lebens nur Ablehnung erfahren hat. 1957 wird sie von einer unmenschlichen Mutter, die sie bereits im Mutterleib töten wollte, geboren, um fortan täglich um ihr Leben kämpfen zu müssen. Sie erfährt nur Ablehnung, wird misshandelt und bekommt weder genug zu essen, noch Liebe oder Wärme. Da ihre Mutter die Geburt nie gemeldet hat, existiert sie für die Behörden nicht. Doch mit starkem Überlebenswillen, Disziplin und Glück schafft sie es, zu überleben.

 

Der Roman hat keine Altersempfehlung, aber ich glaube, dass Leser mindestens 16 Jahre alt sein sollten, wenn sie dieses Buch lesen. Die wahre Geschichte ist harter Tobak und nicht leicht zu verkraften.

 

Mit dem Schreibstil habe ich etwas gehadert. Oftmals wurde ein Name in einem Abschnitt nahezu in jedem Satz wiederholt, oder drei Sätze hintereinander fingen mit „Sie“ an. Das hat meinen Lesefluss zeitweise etwas gestört. Zwar habe ich mich auch nicht wirklich in die Protagonisten hineinversetzen können, sondern war eher ein Betrachter von außen, aber ich konnte mit dem Lesen kaum aufhören. Ich habe mit Franziska gelitten und ihre Peiniger gehasst. Ein Happy-End gibt es nicht, aber das hätte hierzu auch nicht gepasst.

 

Ich kann wirklich nicht sagen, dass mir die Geschichte gefallen hat, dafür war das Thema einfach zu hart. Aber ich war extrem gefesselt, wobei meine Gefühle Achterbahn gefahren sind. Von Mitleid über Grauen bis hin zum Hass war alles dabei. Es ist ein schwieriges und hartes Thema, aber die Autorin hat es geschafft, mich absolut zu fesseln, was mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung wert ist. Allerdings muss ich für den Schreibstil, der nicht wirklich meiner war, ein Sternchen abziehen. Als Bewertung gebe ich daher verdiente 4 von 5 Sternen.