Rezension

erst etwas hölzern, zum Ende dann sehr spannend

An Ember in the Ashes 01 - Sabaa Tahir

An Ember in the Ashes
von Sabaa Tahir

Bewertet mit 4 Sternen

"An Ember in the Ashes", auf Deutsch "Elias und Laia - Die Herrschaft der Masken" beschreibt das Leben in einer Gesellschaft, in der Wissen sowie Kulturtechniken wie Lesen und Schreiben den Herrschenden vorbehalten sind. Damit wird sichergestellt, dass die beherrschten "Scholaren" unterdrückt bleiben und die Macht in den Händen der "Martials".

Die Geschichte entwickelt sich zum Einen aus der Sicht von Laia, einer Scholarin, zum Anderen aus der Sicht von Elias, einem Martial, der seit seinem 6. Lebensjahr zu einer der gefürchteten "Masken" ausgebildet wurde und nun kurz vor dem Abschluss steht. Die Geschichte beginnt mit Laia, wechselt im 2. Kapitel dann zu Elias und ab da immer abwechselnd. Da die Kapitel jeweils aus der Sicht der Protagonisten erzählt werden, hat man viel inneren Monolog - erst zum Schluss, als sich die Handlungsfäden der beiden mehr und mehr überkreuzen, erhält man in der Erzählung auch so etwas wie einen Außenblick. Durch die konsequente Darstellung der Handlung nur aus der Sicht der Protagonisten zieht sich die Geschichte zunächst etwas, auch empfand ich den Sprachstil häufig als eher hölzern. Die weiteren Figuren haben durch diese Schreibweise auch kaum Entwicklungspotenzial.

Es handelt sich um den ersten Band einer Reihe, daher gibt die Geschichte sowohl einen Einblick in die Gesellschaft als auch in das Land, das wohl zu weiten Teilen aus wüsten Gegenden besteht und in dem gefährliche Geister ihr Unwesen treiben. Die Herrschenden sichern ihre Macht mit häufig brutaler Gewalt (auch explizit beschrieben, also nichts für zartbesaitete Leser) - die sich nicht nur gegen die unterdrückten Scholaren, sondern auch gegen die eigenen Eliten richtet - freie Geistesentwicklung ist nicht vorgesehen. Wer dann, wie Elias, sich seine eigene Gedanken macht ist schnell suspekt.

Die Beschreibung der Gesellschaft ist stimmig, die Protagonisten bilden beide Ebenen gut ab. In der Handlung werden Fantasy-Leser aber das eine oder andere schon bekannte Element wiederfinden.

Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen, und das Ende ist so gestaltet, dass ich neugierig auf die Fortsetzung bin, denn die Revolution, die sich viele herbeisehnen, muss erst noch gezündet werden.