Rezension

Erst glamourös-dekadent, dann melodramatisch

The Great Gatsby - F. Scott Fitzgerald

The Great Gatsby
von F. Scott Fitzgerald

Bewertet mit 4 Sternen

Nick wohnt im bescheidenden West Egg von Long Island. Die Villa seines Nachbarn Jay Gatsby befindet sich im neureichen East Egg. Zunächst beobachtet Nick die glamourösen Sommerpartys, die im Nachbaranwesen stattfinden. Massenweise Früchte werden geliefert, es gibt eine Live-Jazzband und die Gäste kommen ganz ohne Einladung mit Roll´s Royce und Partybussen aus New York angereist. Eines Tages wird Nick höchstpersönlich eingeladen und es scheint, als ob Gatsby es nur daraufangelegt hätte, sich mit ihm anzufreunden. Aber wer ist Gatsby eigentlich?

Das Buch liest sich zunächst recht spannend. Der Protagonist Nick beschreibt das schöne Anwesen des mysteriösen Gatsby und die edlen Gäste und die tolle Partystimmung. Unbeschrieblich, unvergesslich, der Alkohol fließt ohne Ende. Von Anfang werden Gerüchte über Gatsby verbreitet. Niemand weiß, wer er ist. Stammt er vom deutschen Kaiser Wilhelm ab, ist er Oxford Absolvent, man munckelt so einiges, aber niemand weiß es. - Weiterhin werden Nicks Cousine Daisy, ihr Mann Tom und allerlei ihrer Freunde vorgestellt. Niemand ist glücklich verheiratet und niemand hat denjenigen geheiratet, den er liebt. Man erfährt viel über die Beziehungskisten, mal amüsant, mal tragisch. Insgesamt bringt dies jedoch einen großen Bruch zum berauschenden Glamourleben und wirkt eher langweilig, obwohl unbedingt wichtig für die Geschichte. Die Männergestalten wirken alle interessant und geheimnisvoll, die Frauenfiguren sind eigentlich nur dekadent, faul, wunderschön und auf Geld aus.

Doch diese Beziehungskisten führen zu allerlei Problemen, die in einem wahren Melodrama enden. Zum Schluss wird auch aufgeklärt, was wirklich hinter dem geheimnisvollen Gatsby steckt.

Insgesamt eine stimmungsvolle Erzählung, die das wahre Leben der neureichen Amerikaner aufdeckt. Action und Drama werden miteinander kombiniert.