Rezension

Erste Hälfte gut, zweite etwas nervig

Abschied für immer und nie
von Amy Reed

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Evie liegt auf der Kinderkrebsstation in einem Einzelzimmer. Sie hat eine weitere Krebs-Behandlung abgelehnt, weil die Chancen auf Heilung zu gering sind. Sie hat sich damit abgefunden zu sterben. Ihre Freundin Stella reißt mit ihr aus dem Krankenhaus aus und schenkt ihr noch einen Tag in Freiheit, doch danach ändert sich vieles mit dem Evie nicht klar kommt...

Meine Meinung:
Abschied für immer und nie ist ein Buch in dem es um Krebs geht. Seit "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" tauchen ja viele dieser Bücher auf und da meine Freundin an Krebs starb lese ich sie auch oft auch wenn ich das Buch von John Green noch nicht kenne.

Abschied für immer und nie wollte ich erst gar nicht lesen, habe mich dann aber doch dafür entschieden.
Die erste Hälfte war das Buch auch wirklich super und hätte die volle Punktzahl verdient. Die Autorin schafft eine Welt im Krankenhaus, die man ihr sofort abnimmt. Die Gefühle sind authentisch und auch wenn ich nicht genau weiß ob es am Ende wirklich so ist, denke ich kommen die Gefühle der Realität schon recht nah. Auch Evie las Person ist sehr authentisch, genauso wie Caleb und Stella. Eine kleine, eingeschworene Gemeinschaft die eins gemeinsam haben - den Krebs.

Dann wandelt sich die Geschichte. Wie in der Kurzbeschreibung schon zu lesen ist ist Evie zurück in der Welt der Gesunden und sie hat es schwer mit dem Umstieg. Sie trifft auf Marcus und lässt ihr altes Leben sehr schleifen. Sie dreht sich um 180 Grad und wird mir total unsympathisch. Sie wirkt undankbar und irgendwie konnte ich dafür nur wenig Verständnis aufbringen. Jedenfalls nicht auf Dauer. Klar kann ich verstehen das es eine Umstellung ist und es sind auch Sachen vorgefallen, die ihre Stimmung erklären, aber diese dauerhafte Undankbarkeit war mir doch zu viel und verleidete mir diese Geschichte.

Ich weiß nicht was ich erwartet hatte. Sicher es ließ sich immernoch gut und flüssig lesen und wie auch im ersten Teil brachte die Autorin die Gefühle gut rüber, doch das was im ersten Teil wirklich gut war, war mir hier zu viel. Das kommt vermutlich davon das ich, wie Evies Umfeld, nicht verstehen kann wie man dann sein Leben so verschwenden kann, wenn man das Glück hat doch gesund zu werden.

Ich las weiter, schließlich hoffte ich auf eine Wende und dass das positive Gefühl vom Beginn zurück kommt. Das Ende machte mich trotzdem neugierig. Nur muss ich hier ankreiden das es nicht wirklich abgeschlossen ist. Es bleibt offen wie es mit Evie weiter ergeht. Ein letztes großes Manko für mich, denn hier hätte ich mir wirklich einen Abschluss gewünscht. Es wirkt als ob die Autorin keine Lust mehr hatte weiter zu schreiben.

Somit kann ich das Buch nicht wirklich weiter empfehlen. Es ist nicht das Lebensbejahende Buch das einem  auf dem Buchrücken versprochen wird. Hat aber gerade zu Beginn auch gute Aspekte.